Chance und Risiko

YouTube plant eigenen Shop für Streaming-Dienste

Web
13.08.2022 12:36

Einer für alle - oder zumindest viele: Die zu Google gehörende Videoplattform YouTube plant einem Bericht zufolge einen eigenen Online-Shop für Videostreaming-Dienste. Das intern als „Channel Store“ bezeichnete Angebot soll mehrere Dienste unter einem Dach bündeln - und könnte damit für Nutzer eine kleine Revolution bedeuten. Für Neftlix & Co. birgt es Chance und Risiko zugleich.

Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom Freitag befindet sich der „Channel Store“ seit mindestens 18 Montagen in Entwicklung und könnte bereits diesen Herbst starten. YouTube habe erneut Gespräche mit Unterhaltungsunternehmen über die Teilnahme an der Plattform aufgenommen, berichteten mit der Angelegenheit vertraute Personen, ohne allerdings konkrete Anbieter zu nennen.

Dem Bericht zufolge sollen Nutzer direkt über die YouTube-App auf Inhalte unterschiedlicher Streaming-Anbieter zugreifen können. Das „Wall Street Journal“ spricht von „Streaming à la Carte“. Offensichtlicher Vorteil aus Sicht der Nutzer: Statt mehrere Abos für unterschiedliche Dienste abzuschließen, um sämtliche Lieblingsserien und -filme zu konsumieren, könnte es künftig genügen, nur noch einen Anbieter zu bezahlen, nämlich YouTube.

Abzuwarten bleibt jedoch, inwiefern Netflix, Amazon, Disney & Co. bereit sein werden, ihre Inhalte der Videoplattform anzuvertrauen und diese vom Streaming-Kuchen mitnaschen zu lassen. Tatsache ist, dass die Inflation dem durch Corona beflügelten Boom im Streaming-Markt zuletzt einen Dämpfer verpasste. Die zunehmende Fragmentierung mit immer neuen Anbietern trug ihrerseits dazu bei, dass Nutzer sich vermehrt umorientierten und für ein neues Abo ein bestehendes Abo kündigten.

Insofern böte ein Dachangebot wie jenes von YouTube Anbietern die Chance, auch bei stagnierenden oder gar sinkenden Nutzerzahlen noch an den eigenen Inhalten zu verdienen und diese gegenüber einem breiteren Publikum zu vermarkten. Zugleich steigt die Gefahr, dass am Ende YouTube die Preise und Bedingungen diktiert - ähnlich wie es im Bereich der Musik inzwischen Spotify tut. Künstler, Bands und auch Labels freuen sich dort zwar über Abrufe ihrer Musik aus aller Welt, der Verdienst pro Stream ist jedoch verschwindend gering.

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