In Turbulenzen

Snapchat-Aktie nach Quartalszahlen abgestürzt

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22.07.2022 09:45

Snapchat wird hart von der Schwäche im Online-Werbemarkt getroffen. Das sonst rasante Umsatzwachstum der beliebten App sank im vergangenen Quartal auf ein mageres Plus von 13 Prozent. Die Aktie stürzte daraufhin um mehr als ein Viertel ab.

Snap verzeichnete mit einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 1,11 Milliarden Dollar das bisher langsamste Wachstum seit dem Börsengang vor gut fünf Jahren. Noch im ersten Vierteljahr lag die Zuwachsrate bei 38 Prozent, davor waren auch 50 oder 60 Prozent üblich. Der Quartalsverlust weitete sich von knapp 152 Millionen Dollar ein Jahr zuvor auf gut 422 Millionen Dollar aus.

Auslöser der Turbulenzen sind die hohe Inflation und die schwache Konjunktur. Diese Situation lässt viele Unternehmen bei Werbeausgaben sparen - der zentralen Einnahmequelle von Snapchat. Man sei in einem verschärften Kampf um Online-Werbedollar mit Rivalen wie TikTok, sagte der Finanzchef der Betreiberfirma Snap, Derek Andersen.

Kein Ausblick für laufendes Quartal
Snap gab bei Vorlage der Zahlen am Donnerstag keine Prognose für das laufende Vierteljahr ab. Die Firma verwies auf die Unwägbarkeiten des geschäftlichen Umfelds. Bisher lägen die Erlöse in diesem Quartal lediglich auf dem Niveau des Vorjahres.

Als Reaktion auf die Unsicherheit will Snap die Kosten senken und unter anderem den Jobaufbau erheblich verlangsamen. Snapchat bleibt unterdessen weiter populär: Die Zahl der täglich aktiven Nutzer legte binnen drei Monaten von 332 auf 347 Millionen zu. Sie verbrachten auch mehr Zeit auf der Plattform, wie Andersen betonte.

Die Aktie fiel im nachbörslichen Handel um 26,79 Prozent knapp unter die Marke von 12 Dollar. Ins Jahr war sie noch bei mehr als 46 Dollar gestartet.

Zugleich gab Snap bekannt, dass der Vertrag von Mitgründer und Chef Evan Spiegel bis 1. Jänner 2027 verlängert wurde. Spiegel fehlte danach bei der üblichen Telefonkonferenz mit Analysten.

Fokus auf Augmented Reality
Snapchat wurde ursprünglich mit der Möglichkeit zum Posten von Fotos groß, die von alleine verschwinden. Inzwischen setzt das Unternehmen aber im großen Stil auf die Kombination digitaler Effekte mit der realen Welt. Das können Spielereien wie virtuelle Masken in einem Video sein - oder die Möglichkeit, Mode und Kosmetik auf dem Handy-Display „anzuprobieren“.

In dieser sogenannten erweiterten Realität (AR, Augmented Reality) sehe Snap langfristig die größten Wachstumschancen, betonte Top-Managerin Jeremi Gorman.

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