Internet der Dinge

Tineco Pure One S12: Besser putzen mit WLAN?

Elektronik
21.05.2022 07:00

Das Internet der Dinge schreitet voran, auch Akkusauger haben heute WLAN. Einen Vertreter dieser Gattung hat der chinesische Anbieter Tineco im Sortiment: den Pure One S12 Series samt „Docking Station“ zum Aufladen. Der vernetzte Sauger ist mit einer App verknüpft und setzt auf Features wie automatische Leistungsanpassung, eine Vielzahl von Aufsätzen und Wechselakku, um Staub und Kehricht Herr zu werden. Wir haben ihn auf die Probe gestellt.

Der Staubsauger ist in zwei Modellvarianten erhältlich - als Pure One S12 und als besser ausgestatteter S12 Pro Ex, dem auch ein Wechselakku beigelegt wird. Preislich bewegen sich die beiden Akkusauger im Online-Handel im Bereich von 400 bis 600 Euro - nicht wenig, aber es gibt ja auch WLAN und es liegt eine Menge Zubehör im Paket. Der S12 wird mit mehreren Aufsätzen geliefert, von denen jeder für eine bestimmte Aufgabe geeignet ist.

Für jedes Szenario die passende Bürste
Der Hauptaufsatz ist eine rotierende LED-Multifunktionsbürste mit Direktantrieb, die für den allgemeinen Einsatz auf Teppichen und Hartböden gedacht ist. Zu den weiteren Zubehörteilen gehören eine Mini-Elektrobürste für Polstermöbel und Matratzen, eine weiche Staubbürste, die sich etwa für Regale, Tastaturen oder Elektronik eignet, eine 2-in-1-Staubbürste, die für die Verwendung auf harten Oberflächen oder Polstermöbeln geeignet ist und ein Filterreinigungswerkzeug, mit dem Nutzer den Vorfilter reinigen können, ohne ihn waschen und trocknen zu müssen.

Docking-Station zur Wandmontage
Der S12 kommt in heller, moderner Optik. Gewisse Design-Parallelen zu beutellosen Akkusaugern anderer Hersteller sind zu erkennen. Er besteht aus drei Komponenten: dem Hauptgehäuse - bestehend aus Griff, Digitalanzeige und einem transparenten 0,6-Liter-Staubbehälter -, dem abnehmbaren Verlängerungsrohr und dem Bürsten-/Werkzeugaufsatz. In einer Docking-Station zur Wandmontage kann man den S12 aufladen.

Maximale Leistung nur für 15 Minuten
Der S12 wird von einem 450-Watt-Digitalmotor angetrieben und hat eine maximale Saugleistung von 150 Watt. Das wird allerdings selten ausgeschöpft: Der S12 verfügt über einen Sensor, mit dem der Staubsauger seine Saugleistung automatisch an den Verschmutzungsgrad anpasst. Das verlängert die Laufzeit erheblich, tatsächlich sind die vom Hersteller versprochenen 50 Minuten pro Akkuladung nur automatisch gedrosselt erreichbar. Reizt man die Saugleistung aus und nutzt eine motorisierte Bürste, kann auch nach 15 Minuten Schluss sein. Bis der Akku wieder voll ist, vergehen drei bis vier Stunden, der Wechselakku des Profi-Modells ist hier also ein klarer Vorteil.

App erinnert auf Wunsch ans Putzen
Der Staubsauger kann über WLAN mit der Tineco-App gekoppelt werden - die Installation aus dem Google Play Store unter Android klappte im Test reibungslos. Die App informiert über den Ladestand, zeigt Statusinformationen zum Staubsauger sowie Putzstatistiken und sendet Benachrichtigungen, wenn beispielsweise der Filter gereinigt werden muss. Wer Ansporn braucht, kann automatische Putz-Erinnerungen als Push-Benachrichtigung einrichten. Auch eine Bedienungsanleitung, praktisch beim Filterputzen, ist in der App enthalten.

Die Einrichtung ist recht unkompliziert. Sobald der Staubsauger vollständig aufgeladen ist, koppelt man ihn mit der App, indem der Staubbehälter abgenommen und die darunter verborgene WLAN-Taste gedrückt wird. Die App führt durch die Ersteinrichtung, binnen Minuten ist alles verbunden.

Einfache Bedienung, gelungenes Handling
Die Bedienung erfolgt über einen feststellbaren „Abzug“, der den Saugvorgang startet. Die Leistung regelt man über einen Touch-Sensor an der Geräteoberseite, was im Test zuverlässig funktionierte. Das digitale Display zeigt während des Staubsaugens Statusinformationen an. Die Akkulaufzeit wird sowohl als Prozentsatz der Kapazität als auch als Ladebalken angezeigt. Darunter befindet sich eine Art „Tacho“, der die aktuelle Saugleistung zeigt. Außerdem gibt es WLAN-Verbindungsinfos und bei Wartungsbedarf Benachrichtigungen - also vieles, was auch die App kann, nur dass es direkt am Sauger natürlich praktischer ist.

Die Handhabung des kabellosen Saugers gefällt. Der S12 ist leichter und einfacher zu manövrieren als ein kabelgebundener Standstaubsauger, man kommt leicht in Sofaritzen oder unter Möbel, ohne diese verschieben zu müssen. Die LED-Beleuchtung der Primärbürste findet man noch nicht bei vielen Saugern, in dunklen Ecken sind sie für den S12 ein klares Plus. Der Tausch der Aufsätze funktioniert durch ein durchdachtes Verschlusssystem samt Strom-Pins zur Versorgung der Bürsten schnell und mühelos.

Gute Saugleistung, Zweitakku empfehlenswert
Die reduzierte Saugleistung im Automatikmodus ist für Einsätze auf Tischen, Regalen und - die Bürsten helfen ja kräftig mit - Hartböden ausreichend. Auf Polstermöbeln oder Teppichen wünscht man sich mitunter aber doch mehr Power und leert binnen 15 Minuten den Akku. Das trifft insbesondere beim Einsatz im Auto zu - hier ist wieder die Version mit Zweitakku im Vorteil, zur Not kann man weitere Akkus zum Stückpreis von 80 Euro nachkaufen.

Bei längerer Nutzung könnte für manche Nutzer das Gewicht von 2,8 Kilo zum Problem werden. Beim Saugen von Regalen oder über Kopf können Ermüdungserscheinungen auftreten. Beim Bodensaugen strengt man sich weniger an, hier stützt das Verlängerungsrohr den Sauger zusätzlich ab.

Im Test hätten wir uns außerdem einen leichter zu reinigenden Staubbehälter gewünscht: Zwar bekommt man ihn über einen Verschluss schnell nach unten hin geöffnet, worauf der Staub herausfällt. Dabei fällt allerdings auch gern der Vorfilter mit heraus, den man freilich ohnehin mit einer Bürste abputzen sollte, wenn man schon beim Reinigen ist. Insgesamt kann das Leeren des Staubbehälters aber eine etwas staubige Angelegenheit sein.

Fazit: Der Tineco S12 ist mit hinreichend Saugleistung und vielseitigen Aufsätzen eine praktische Haushaltshilfe. Der Wechselakku hebt ihn von der Masse ab, das Handling ist weitgehend gelungen. Ob man das bunte Info-Display, WLAN und Push-Putzbenachrichtigungen im Alltag braucht, sei dahingestellt. Geputzt hat der S12 im Test aber gut. Und die optionale Smartphone-Anbindung schadet dabei zumindest nicht.

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