Privatsphäresorgen

Partner Amazon: Wirbel um schottische Impfpass-App

Web
24.11.2021 13:25

Nach fast zwei Jahren Pandemie sind Impfpass-Apps vielerorts alltäglich: Wer ins Gasthaus, Stadion oder auf ein Konzert will, muss einen QR-Code vorzeigen und einscannen lassen. So auch in Schottland, wo eine Passage in den Datenschutzbestimmungen der Impfpass-App für Aufregung sorgt. Darin heißt es, die App zum schottischen Grünen Pass verschicke Daten an Amazon: Datenschützer sind besorgt.

Die Passage sorgte für Aufregung in schottischen Medien wie dem „Daily Record“: Im „Kleingedruckten“ der Impfpass-App heißt es, die Anwendung teile Daten mit US-Firmen wie Amazon und Microsoft, auch eine auf KI-Gesichtserkennung spezialisierte Firma wird erwähnt.

Bürgerrechtler besorgt wegen Datenschutz
Datenschützer und die Opposition sind besorgt. Sam Grant von der NGO Liberty: „Es ist äußerst besorgniserregend, dass hier Daten mit Dritten geteilt werden, ohne dass die Leute davon wissen oder eine Möglichkeit haben, das abzustellen.“ Er warnt im Zusammenhang mit 2G-Regelungen generell vor einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ und vor schwindendem Vertrauen in die Politik. Auch von der Opposition und den Nutzern hagelt es Kritik. Im Google Play Store und Apples App Store wird die Impfpass-App mit Ein-Stern-Bewertungen abgestraft.

Seitens der Macher der Impfpass-App heißt es wörtlich, dass persönliche Daten mit den genannten Unternehmen „temporär“ geteilt würden, um den Betrieb der App sicherzustellen, die US-Firmen aber keinen Zugriff darauf hätten. Das legt nahe, dass Amazon, Microsoft und die übrigen Partner als Technologie- und Cloud-Dienstleister hinzugezogen wurden: Die IT-Riesen aus den USA sind nicht nur führend bei Online-Shopping und Software, sondern gehören auch zu den größten Cloud-Anbietern der Welt und zählen zahlreiche Regierungen und Privatunternehmen zu ihren Kunden.

Österreichisches Pendant basiert auf Open-Source
In Österreich wird die App für den Grünen Pass vom Bundesrechenzentrum (BRZ) bereitgestellt. Als Basis diente eine Open-Source-Applikation des Schweizer Bundesamts für Informatik und Telekommunikation. Bei Open-Source-Lösungen ist der Quellcode für jeden einseh- und überprüfbar.

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