Das Coronavirus vermehrt sich in der Plazenta schnell und erhöht das Risiko einer Früh- oder Totgeburt jeweils um das Zwei- bis Dreifache. Das haben Schweizer Forscher nachgewiesen. Impfen in der Schwangerschaft sei deshalb wichtig - und für den Fötus gefahrlos, wurde betont.
Bei Schwangeren bestehe gegenüber der gleichaltrigen Allgemeinbevölkerung eine um 70 Prozent erhöhte Gefahr für eine Ansteckung mit SARS-CoV-2. Das Risiko, danach einen schweren Verlauf mit Pflege auf der Intensivstation durchzumachen, liege im Bereich von fünf bis zehn Prozent, hieß es in einer Mitteilung des Forscherteams vom Freitag.
Virus geht manchmal auf Fötus über
„In der Plazenta können schnell Tausende infektiöse virale Partikel produziert werden. Außerdem haben wir einen äußerst variablen und für jede Schwangerschaft individuellen Ausdruck des SARS-CoV-2-Rezeptors in der Plazenta beobachtet, was erklären könnte, warum das Virus manchmal auf den Fötus übergeht“, erläuterte Marco Alves vom Institut für Virologie und Immunologie in Bern.
„Zeigt Notwendigkeit der Impfung“
„Die Tatsache, dass das Virus die Plazenta infizieren und sich dort stark vermehren kann, zeigt die Notwendigkeit der Impfung“, so Alves. Für den Fötus sei die Impfung gefahrlos, weil die mRNA die Plazentaschranke nicht durchdringt, aber die von der Mutter gebildeten Antikörper das wohl können. Das Kind kommt also nicht mit dem Impfstoff in Kontakt, sondern „erbt“ nur die natürlichen Antikörper der Mutter.
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