Ob eigener Router oder Gegenstück beim Provider: Gelegentlich stirbt ein Stück Elektronik, das Netz ist weg und der Techniker muss anrücken. Die damit einhergehende Internet-Zwangspause ist ein Albtraum im Homeoffice. Doch mit ein wenig Vorsorge lässt sich ein Netzausfall von möglicherweise Tagen auf Minuten verkürzen.
Spätestens, wenn vor dem Homeoffice ein Bagger anrückt, um den Fußweg oder die Straße aufzureißen, sollte man sich wappnen, denn bei Bauarbeiten beschädigte Kommunikationskabel können gleich ganze Wohnblöcke vom Internet abschneiden. Oft sind Netzausfälle aber weit weniger augenfällig und breitflächig, denn jede Elektronik verschleißt irgendwann, auch die von Netzbetreibern.
Zugangsdaten, Ersatz-Router
Für den Fall, dass der eigene Router den Geist aufgibt, erweist es sich schnell als nützlich, die Zugangsdaten für den Internetanschluss sowie die Internettelefonie parat zu haben. Damit lässt sich kurzfristig ein Ersatzgerät in Betrieb nehmen, ohne erst beim Provider anfragen zu müssen. „Sichern Sie die Einstellungen Ihres Routers gelegentlich, damit Sie sie beim Tausch gegen ein identisches Modell einfach wieder einspielen können“, rät Ernst Ahlers, Redakteur von der Fachzeitschrift „c‘t“. Und wer sich einen gebrauchten Router desselben Typs in den Schrank lege, sei binnen Minuten wieder online.
Mobiler Hotspot
Wenn kein Ersatzrouter zur Hand ist, lässt sich das Problem auch kurzfristig über das Mobilfunknetz lösen. Alle aktuellen Smartphones können ihren Mobilfunk-Internetzugang per WLAN-Hotspot teilen. Doch Ahlers gibt zu bedenken: „Das geht mit einem begrenzten und teuren Datenvolumen einher!“ Damit das Kontingent nach einem morgendlichen Ausfall nicht schon am Abend ausgeschöpft sei, sollten Videokonferenzen auf die geringste Bildqualität gedrosselt werden. Zum Surfen böten sich Browser wie Opera Mini an, die Daten automatisch komprimierten.
Deutliche Spareffekte bringt es laut Ahrens, wenn man in der Mail-App den automatischen Download von Anhängen wie Bildern oder Dokumenten abschaltet. Und noch einen Tipp hat der Experte: „Achten Sie bei Prepaid-Daten-SIMs darauf, dass genug Guthaben aufgebucht ist, um bei Bedarf eine Dayflat zu aktivieren. Und benutzen Sie die Daten-SIM wenigstens einmal im Jahr kurz, damit der Provider sie nicht wegen Inaktivität abschaltet.“
Doppelt hält besser
Wer wegen häufiger Ausfälle des Internetzugangs immer wieder aus der Arbeit gerissen werde, sollte überlegen, ob sich eine zweite Festnetzverbindung lohnt: Bei der Lastverteilung etwa über DSL und TV-Kabel bekomme man nicht nur höhere Down- und Upload-Geschwindigkeiten, sondern auch erhöhte Verfügbarkeit, weil bei Ausfall einer Verbindung der Verkehr automatisch über die verbliebene weiterlaufe.
„Zwar kosten zwei Anschlüsse normalerweise mehr als einer und man braucht zusätzlich zu den Provider-Routern einen Multi-WAN-Router mit Load-Balancing-Funktion“, räumt Ahlers ein. „Aber diese Investition kann sich bei kleinen Firmen und Selbstständigen im Homeoffice schnell bezahlt machen.“ Und auch die restliche Familie profitiere dann vom zuverlässigeren Internet.
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