Sobald es draußen kalt und unwirtlich wird, liebäugeln viele Österreicher mit Sonne, Strand und Meer. „Im Winter zieht es unsere Kunden in die Wärme“, fasst Ruefa-Geschäftsführer Walter Krahl die aktuellen Tendenzen zusammen. Die umsatzstärksten Destinationen in den nächsten Monaten sind nach letztem Stand die Malediven, Spanien, Thailand und Mauritius.
Direktflüge ab Wien, die für Kunden bequemer sind, beflügeln das Geschäft. Davon profitieren aktuell unter anderem die Kapverden und Japan. Mauritius ist per Nonstop-Nachtflug erreichbar, was besonders begehrt ist. Die Seychellen und Sri Lanka verlieren, da die Austrian ihre Angebote ohne Umsteigen wieder gestrichen hat.
Karibik-Träume und andere Fernreisen verwirklichen laut Umfragen knapp 15 Prozent der Konsumenten. Zum Vergleich: Ein Drittel gönnt sich stattdessen im Winter einen Wellnesstrip, gut 20 Prozent setzen aufs Skifahren oder fliegen in eine Stadt in Europa.
Das hängt sicherlich auch mit den Kosten zusammen. Tui-Österreich-Chef Gottfried Math rechnet vor: „Für Fernreisen liegt der Durchschnittspreis bei 1200 Euro pro Person, für die Mittelstrecke – Teneriffa & Co. – sind 790 Euro pro Person zu kalkulieren.“ Die Durchschnittskosten für Ski- und Winterreisen liegen bei 480 Euro.
„Wir merken bei den Konsumenten eine gewisse Internetmüdigkeit – gerade wenn es um Buchungen für den Familienurlaub geht“, erläutert Josef Peterleithner, Sprecher der Reisebürobranche. Die Pleite vom Veranstalter Thomas Cook wird diese Entwicklung wohl noch zusätzlich verstärken.
Ein weiterer Grund für das Comeback der Reisebüros: Nur am Strand zu liegen ist für viele Österreicher passé. Gefragt sind Erlebnisse, die lange in Erinnerung bleiben. „Individuelle Reisen, die nach den speziellen Wünschen der Kunden im Bausteinsystem zusammengestellt werden, haben zugenommen“, berichtet Raiffeisen-Reisen-Chef Bernd Knoflach. Da sei der Kunde dann auch gerne bereit, mehr zu zahlen. Ergänzt Math: „Wir merken auch ein Plus bei Mietwagen- und Ausflugsbuchungen bereits vor der Reise.“
Schiffsurlaube boomen das ganze Jahr. „Da lassen sich vielfältige Erlebnisse und Ortswechsel bequem und zeiteffizient kombinieren“, analysiert Krahl. Ferien auf dem Wasser werden zusätzlich auch Erholungssuchenden gerecht.
Eva Mühlberger, Kronen Zeitung
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