Dafür sorgt sein Fahrwerkskonzept. Portalachsen schaffen eine exzellente Bodenfreiheit und ständigen Bodenkontakt aller vier Räder. Die Achsaufhängung mit Schubrohr, Querlenker und Schraubenfedern bringt lange Federwege und eine große Achsverschränkung - bis zu 30 Grad diagonale Verschränkung sind möglich. In Verbindung mit den kurzen Rahmenüberhängen überwindet der Unimog so mühelos auch schwere Hindernisse, Kuppen, Hanglagen oder Böschungen. Wassergeschützte Aggregate und ein Ansaugkamin in Höhe des Kabinendachs sorgen für eine Watfähigkeit von 1,20 m.
Was soll den aufhalten?
Der Unimog hat Single-Bereifung (statt wie ein Allrad-Lkw Zwillingsbereifung), damit bietet er hohe Traktion bei geringem Rollwiderstand. Bequem vom Fahrersitz aus kann während der Fahrt über die Reifendruck-Regelanlage Tirecontrol der Luftdruck abgesenkt werden. So vergrößert sich die Reifenaufstandsfläche und die Räder sinken auf weichem Boden nicht ein. Verbesserte Traktion und damit mehr Vortrieb sind das Resultat dieser technischen Maßnahme.
Der Vierzylinder-Diesel schöpft aus 4.800 cm³ Hubraum 160 kW (218 PS). Das zulässige Gesamtgewicht des Allradlers (Radstand 3850 mm) liegt bei 7.490 bzw. 8.500 Kilogramm. In Verbindung mit dem Allradantrieb und Differenzialsperren an Vorder- und Hinterachse bietet der Unimog beste Voraussetzungen für ein hochgeländegängiges Reise-Fahrzeug der Extraklasse. Wenn es – was ziemlich unwahrscheinlich ist – mal nicht weitergehen sollte, kann sich der Unimog mit einer hydraulischen Sieben-Tonnen-Frontseilwinde wie Münchhausen am „eigenen Schopf“ aus dem Schlamassel ziehen. Ein Dieselvorrat von 290 Litern (plus zwei mal 20 Liter in Reservekanistern) nimmt auch längeren Strecken ohne Tankmöglichkeit ihre Schrecken. Die Komfortsitze im Fahrerhaus bieten beste Voraussetzungen, diese Etappen auch ermüdungsfrei zurückzulegen.
Schöner Wohnen in der Wildnis
Um die Geländeeigenschaften des Unimog nicht einzuschränken, ist die Wohnkabine von Bocklet im Heck angeschrägt. Sie bietet innen eine Länge von 4,35 m und eine Breite von 2,20 m (Stehhöhe 1,95 m). Der dreipunktgelagerte, kältebrückenfreie GfK-Koffer hat Dach- und Wandstärken von 50 mm, der Boden ist 60 mm dick ausgeführt. Alle Wände sind mit je zwei mm starker und gewebeverstärkter Deckschicht versehen. Alle Klappen und Türen sind mit Hohlgummidichtungen und Mehrfachverriegelung ausgeführt, die Stauräume damit gegen eindringenden Staub oder Wasser geschützt.
Hinter dem Fahrersitz liegt das Sanitärabteil der Wohnkabine, ausgestattet mit Kassetten-WC, Waschbecken und Dusche. Für warmes Wasser sorgt ein kombinierter Gas-/Elektroboiler mit zehn Litern Inhalt. Zum Heck hin schließt sich die Winkelküche an, ausgestattet mit Zweiflammen-Gaskocher, Spüle und Abtropfbecken.
Zum Fahrerhaus hin bleibt ein (verschließbarer) Durchgang frei, der Kleiderschrank ist rechts davon hinter dem Beifahrersitz untergebracht. Den Raum bis zur Einstiegstür nimmt der 110 Liter fassende Kompressor-Kühlschrank ein.
Für warme Nächte in kälteren Regionen oder während der dunklen Jahreszeit sorgt eine dieselbetriebene Eberspächer Warmluftheizung. Damit ihr nicht so schnell der „Saft“ ausgeht, hat Bocklet 220 Ah Batteriekapazität verbaut, unterstützt durch eine 260-Watt-Solaranlage, ein Automatik-Ladegerät (24 V / 50 A) und einen 1,2-kW-Wechselrichter. Zur Überwachung gibt es ein Kontrollpanel mit Amperestunden-Zähler, für niedrigen Energieverbrauch sorgen Energiesparleuchten und LED-Spots. Für Unterhaltung und Information während der Reise sorgen, selbst fern der Heimat, ein TFT-Fernseher plus SAT-Antenne und ein DVD-Player. Der Preis des 6,85 Meter langen, 2,35 m breiten und 3,50 m hohen Fernreisemobils auf Basis des Mercedes-Benz Unimog U 4000 beträgt in Deutschland 248.300 Euro.
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