„Actibump“

Smartes „Schlagloch“ soll Raser ausbremsen

Elektronik
03.07.2019 12:12

Mehr Verkehrssicherheit bei gleichzeitig weniger schädlichen Emissionen und Lärm - das verspricht ein intelligentes „Schlagloch“ aus Schweden. Das „Actibump“ genannte System soll nun erstmalig in Deutschland Raser ausbremsen.

Sie fahren gerne mit laut aufheulendem Motor und zwischendurch stark beschleunigend durch die Stadt, um dabei Aufmerksamkeit für ihre leistungsstarken Wagen und sich selbst zu erwecken: „Auto-Poser“ sind in der hessischen Stadt Hanau ein echtes Ärgernis - „speziell in der Langstraße, wo (…) das erlaubte Tempo auf 20 Stundenkilometer begrenzt ist und Radarmessungen bisher nicht den gewünschten Erfolg erzielten“, wie Stadtrat Thomas Morlock beklagt.

„Physische Erinnerung“ für Raser
Mit einem deutschlandweit neuartigen System soll Rasern daher künftig Einhalt geboten werden: dem „Actibump“. Entwickelt vom schwedischen Hersteller Edeva AB, zwingt das intelligente „Schlagloch“ Autofahrer auf Straßen zu mäßigem Tempo. Es beruht auf einem Radarmessgerät und Stahlplatten im Straßenbelag, die sich sehr schnell leicht absenken, wenn sich ein Fahrer mit überhöhtem Tempo nähert. Der Erziehungseffekt wird dadurch erzielt, dass der Fahrer beim Passieren ein unsanftes Poltern vernimmt. „Diese physische Erinnerung hat sich in Schweden und Tschechien bereits bewährt“, so Markus Henrich, der in Hanau für den Praxistest verantwortlich zeichnet.

Keine "kollektive Bestrafung
Verkehrsteilnehmer, die mit der erlaubten Geschwindigkeit unterwegs sind, werden dagegen im Gegensatz zu gebräuchlichen Temposchwellen nicht beeinträchtigt. Rettungskräfte oder Busse des öffentlichen Nahverkehrs können dem System indes mittels Transponder elektronisch mitteilen, dass es vorübergehend nicht auslösen muss. Statt einer „kollektiven Bestrafung“ aller Fahrer, wie es der Hersteller nennt, betreffe „Actibump“ demnach nur zu schnelle Fahrzeuge und schaffe so gleichzeitig einen gleichmäßigen Verkehrsfluss mit weniger Emissionen und Lärm. Die Kosten für den Einbau des smarten „Schlaglochs“ beziffert Hanau mit 50.000 Euro.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele