Macan rehabilitiert

Test Keyless-Systeme: Dicker Patzer in der Studie!

Motor
01.04.2019 13:35

Schlüssellose Zugangssysteme sind sehr praktisch und bei Neuwagen mittlerweile üblich, doch sie bieten auch bei neuesten Pkw-Modellen oft einen Angriffspunkt für Kriminelle. Das britische Fahrzeugsicherheitszentrum Thatcham Research hat nun elf Fahrzeuge des Modelljahres 2019 auf ihren Diebstahlschutz getestet - sich dabei aber einen fetten Lapsus geleistet. Im Nachgang mussten die Briten den Porsche Macan von „schwach“ auf „überragend“ hochstufen.

(Bild: kmm)

Thatcham hat sechs der Kandidaten hinsichtlich der Diebstahlsicherung die Bewertung „schwach“ verpasst, darunter irrtümlich der Porsche Macan. Irrtümlich deshalb, weil die Tester außer Acht gelassen haben, dass „Kessy“-System des Premium-SUVs einen Bewegungssensor hat, der das Funksignal unterbricht, sobald der Schlüssel nicht mehr bewegt wird. Nachdem das Institut seitens Porsche auf den Fehler aufmerksam gemacht worden war, stufte es den Macan von „poor“ auf „superior“ hoch.

Auf die Integrität der Untersuchungsmethoden fällt dadurch ein Schatten. Und auch andere Hersteller stellten die Ergebnisse umgehend infrage. Hyundai etwa: Auch der Hyundai Nexo erhielt ein „Poor“. Es soll sich bei dem getesteten Fahrzeug aber laut Hersteller um einen Vorserien-Prototyp gehandelt haben, der nicht mit der gleichen Absicherung ausgerüstet war wie Serienfahrzeuge.

Außerdem als „schwach“ bewertet wurden. Ford Mondeo, Kia ProCeed, Lexus UX und Toyota Corolla Hybrid. Bei diesen Modellen könnten Kriminelle durch das Abfangen von Funksignalen auch ohne Schlüssel Zugang zum Fahrzeug erhalten, so die Experten. Bemerkenswert ist der Umstand auch, weil die übrige Sicherungs-Technik an Bord durchaus als gut und zeitgemäß bewertet wurde.

Dass die sogenannten Keyless-Entry-Systeme nicht per se unsicher sein müssen, zeigen Modelle wie Audi e-tron, Jaguar XE, Range Rover Evoque, Mercedes B-Klasse oder eben auch Porsche Macan, die einen besseren Funkstandard verwenden oder die Schlüssel auf anderem Weg gegen Scannen sichern. Ein Verzicht auf Keyless-Technik ist sowieso nicht unbedingt eine Lösung, wie der Suzuki Jimny zeigt, der zwar keine Hackerangriffe überstehen muss, aber bereits vor altmodischem Kriminellen-Handwerk kapituliert. Er erhielt die Bewertung „inakzeptabel“.

Bereits seit 2016 kritisiert unter anderem der ADAC seit Jahren den fehlenden Schutz der Keyless-Systeme. Der Automobilklub hatte systematische Sicherheitslücken der Technik aufgedeckt. Bei vielen Autos lassen sich demnach die Funksignale der Autoschlüssel aus der Ferne abgreifen und anschließend zum Aufschließen und Starten des Fahrzeugs verwenden. Die dazu erforderlichen Geräte lassen sich dem Automobilklub zufolge für rund 100 Euro aus handelsüblichen Elektronikbauteilen von Laien selbst herstellen.

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(Bild: kmm)



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