Politischer Angriff

Chinesen sollen US-Computer gehackt haben

Web
13.06.2008 11:05
Hacker aus China sind nach Angaben von US-Abgeordneten in mehrere Rechner des Kongresses eingedrungen. Den Angreifern sei es dabei offenbar um Listen mit politischen Dissidenten auf der ganzen Welt gegangen.

Der republikanische Abgeordnete Frank Wolf erklärte am Mittwoch, vier seiner Computer seien seit 2006 angegriffen worden. Bei seinem Kollegen Chris Smith, der im Auswärtigen Ausschuss des Repräsentantenhauses sitzt, sollen es zwei Computer gewesen sein, die im Dezember 2006 und im März 2007 angegriffen wurden.

Die chinesische Regierung wies die Vorwürfe am Donnerstag zurück. Als Entwicklungsland sei China zu solch ausgeklügelten Angriffen im Internet gar nicht in der Lage, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Qin Gang. "Gibt es irgendwelche Beweise? Haben wir eine so fortgeschrittene Technik? Das glaube nicht einmal ich", sagte Qin.

Angeblich gleich mehrere Angriffe von chinesischen Hackern
Wolf berichtete, nach einem der Angriffe sei jemand mit einem Wagen, der den Nummernschildern nach einem chinesischen Vertreter gehörte, zu dem Haus eines Dissidenten in Fairfax County in Virginia gefahren und habe es fotografiert. Auch Rechner des Auswärtigen Ausschusses selbst seien im gleichen Zeitraum von China aus von Hackern angegriffen worden, berichtete die Sprecherin des Ausschusses, Lynne Weil.

Besuch bei Handelsminister als Spionageversuch?
Die US-Behörden untersuchten auch noch, ob die Chinesen bei einem Besuch von Handelsminister Carlos M. Gutierrez versucht haben, Daten von einem Regierungscomputer zu kopieren, um mit diesen Informationen dann in die Rechner des Handelsministeriums zu gelangen. Das US-Verteidigungsministerium teilte im vergangen Monat in einer Sitzung des Geheimdienstausschusses mit, dass das riesige Rechnernetz des Ministeriums jeden Tag mehr als 300 Millionen Mal von außerhalb gescannt oder angegriffen wird.

Wolf sagte, das FBI habe ihm mitgeteilt, dass möglicherweise auch Rechner des Senats betroffen seien. Ihm sei auch geraten worden, nicht mit anderen über diese Vorfälle zu sprechen. Das FBI und das Weiße Haus nahmen zunächst nicht Stellung.

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