Voller Kameras

Amazon präsentiert eigenes 3D-Handy: Fire Phone

Elektronik
18.06.2014 20:56
Der Online-Handelsgigant Amazon hat am Mittwochabend am Firmensitz in Seattle sein erstes, von Branchenbeobachtern mit Spannung erwartetes Android-Smartphone präsentiert. Amazon-Chef Jeff Bezos persönlich enthüllte das Gerät. Das 3D-Handy Fire Phone ist Teil der Bemühungen Amazons, seine Kunden mit eigener Hardware noch enger an sich zu binden.

Im Inneren des Gerätes mit schlichter schwarzer Glasfront und ebenfalls mit Glas überzogener Alu-Rückseite verrichtet eine Qualcomm-CPU ihren Dienst: ein Snapdragon-Quadcore mit 2,2 Gigahertz und Adreno-330-Grafikmodul. Der Arbeitsspeicher ist zwei Gigabyte groß.

3D-Display als interessantes neues Feature
Das IPS-Display misst 4,7 Zoll und bietet 720p-Auflösung. Es soll für die Betrachtung draußen optimiert sein. Sein markantestes Feature: Es ist brillenlos 3D-fähig, was durch einen Trick gelingt. Mehrere 120-Grad-Kameras an der Front scannen die Kopfbewegungen des Nutzers in Echtzeit, das Display passt seinen Inhalt dann der Perspektive des Nutzers an, um Bilder dreidimensional erscheinen zu lassen.

Die 3D-Fähigkeit soll beispielsweise für hübsche Interface-Übergangseffekte verwendet werden, dürfte aber ganz allgemein eine Vielzahl interessanter Möglichkeiten eröffnen. Amazon zeigte bei der Präsentation beispielsweise dreidimensionale Gebäudemodelle in der Maps-Anwendung und erstaunlich plastisch wirkende Sperrbildschirme.

Das erste 3D-Smartphone hat Amazon mit dem Fire Phone nicht erschaffen: LG hatte bereits 2011 das Optimus 3D im Programm, durchsetzen konnten sich 3D-fähige Displays bislang aber nicht.

13-Megapixel-Kamera und optischer Bildstabilisator
Die Kamera des Amazon-Smartphones bietet eine Auflösung von 13 Megapixeln, f/2.0-Blende und optische Bildstabilisierung. Softwareseitige Besonderheit: Amazon spendiert dem Fire Phone unbegrenzt Cloudspeicher für Fotos - zumindest für Abonnenten des Zusatzdienstes Prime.

Stereolautsprecher sollen für guten Klang sorgen, fürs Musikhören legt Amazon zudem einen In-Ear-Kopfhörer mit verwicklungssicherem Kabel bei. Gleichzeitig mit dem Smartphone hat Amazon einen Streaming-Dienst namens Prime Music angekündigt. Ob er auch nach Österreich kommt, ist unklar.

Angepasstes Android mit Amazon-Extras
Bei der Software setzt Amazon offenbar wie schon bei seinen Tablets der Kindle-Fire-Reihe auf eine eigene Android-Variante, bei der Amazon-Dienste eine prominente Rolle einnehmen und der Zugriff auf Googles Play Store nicht ohne Weiteres möglich ist. Vorinstalliert ist unter anderem ein Tool namens Firefly, mit dem man Songs und Episoden von TV-Serien erkennen lassen - und kaufen kann.

Auch andere Dinge können mit Firefly per Kamera gescannt werden, anschließend sucht das Handy auf Amazon den Artikel. Eine eingebaute OCR-Texterkennung erfasst auf Wunsch Texte - und erkennt beispielsweise Telefonnummern darin. Das Feature ist Amazon so wichtig, dass es einen eigenen physischen Start-Knopf am Smartphone bekommen hat.

Fire Phone kommt Ende Juli auf den Markt - SDKs geplant
Generell setzt Amazon bei der Software im großen Stil auf das Erkennen von Dingen und die Möglichkeit, sie anschließend gleich zu kaufen. So ist beispielsweise auch eine Wein-App vorinstalliert. Und eine Notfall-App für schnellen Kontakt zum Amazon-Support ebenfalls. Für die 3D-Funktion Dynamic Perspective und die Dinge-Erkennungsanwendung Firefly will Amazon Entwickler-Kits, sogenannte SDKs, veröffentlichen.

Interessantes Detail am Bedienkonzept: Das Handy reagiert auf die Bewegungen des Nutzers. Kippen löst beispielsweise die Scrollfunktion aus. In den USA wird das Fire Phone zunächst Ende Juli beim Mobilfunker AT&T auf den Markt kommen - in der 32-Gigabyte-Variante für 200 US-Dollar mit Zweijahresvertrag. 64 Gigabyte kosten 300 Dollar. Ohne Vertrag kostet es bei Amazon 650 Dollar. Wann und zu welchem Preis das Fire Phone nach Österreich kommt, ist noch nicht bekannt.

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