Anti-Piraten-Comic

Microsoft rittert mit Comic gegen Raubkopierer

Web
24.01.2007 13:23
Mit einem 3.40 Minuten langen Comic-Filmchen rittert Software-Multikonzern Microsoft derzeit gegen Raubkopierer. Die Geschichte eines namenlosen Bürohengsts, der von seinem bösen Kollegen Randall zum illegalen Downloaden von Software überredet wird, dadurch das komplette Firmen-Netzwerk lahm legt und schließlich gefeuert wird, soll die Firmen- und Privat-Klientel davon überzeugen, dass „nur legal erworbene Microsoft-Software“ dies und das und dieses und jenes bietet.

Microsofts Comic-Strip wirkt nicht nur total überzogen, sondern stellt den ehrlichen User, der sich Software kaufen möchte, als naiven Blödmann hin, der keine Ahnung von den Gefahren des Internets hat und über keinerlei Gewissen verfügt. Auch der Schmäh vom bösen Schmarotzer, der die ehrliche Kundschaft zum illegalen Downloaden überredet, wirkt alles andere als überzeugend, denn wer im Jahre 2007 noch nicht weiß, das Software in Tauschbörsen keine Werbegeschenke sind, dem ist eh nicht zu helfen.

Die Kampagne schlittert also aufgrund der verdummerlten Darstellung des Kundens weit am Ziel vorbei, User zum legalen Kauf zu bewegen. Gut, wer Software aus dem Internet lädt, tut zweifelsohne etwas Illegales und macht sich in den meisten Ländern der Welt zu einem Kriminellen - von Dummheit kann da aber keine Rede sein. Denn wer raubkopiert, weiß sehr wohl was er tut.

Außerdem ist das Szenario mehr als unrealistisch, da in modernen Bürohäusern mit großen Netzwerken kaum ein Angestellter über Administratoren-Rechte an seinem PC verfügt, und daher auch keine Software installieren könnte, sondern höchstens noch den Download hinkriegen würde.

Witzig ist allerdings, das Microsoft nicht per se sagt, dass gedownloadete Software nicht funktionieren würde – am Ende heißt es nämlich nur, dass man Microsoft-Entwicklungen unbedingt legal erwerben muss, da man sonst keine Updates bzw. technische Unterstützung erhält. Auf Deutsch: Es is halt g'scheiter so.

Die Kampagne kommt aber nicht von ungefähr – im Juli 2005 unterzogen eine halbe Milliarde Windows-User ihre Kopie von Windows XP der so genannten „Echtheitsprüfung“. Fast ein Viertel der validierten Betriebssystem fiel beim Test durch, sprich: es handelte sich bei über 114 Millionen Exemplaren um eine Raubkopie! Da kann in der Verzweiflung schon mal so ein kleines Comic entstehen…

[can]

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