Luxus Wintersport

Skipässe teils wieder massiv teurer

Reisen & Urlaub
29.11.2017 06:00

In vielen Regionen Österreichs ist Skifahren schon lange ein teurer Spaß. Jedes Jahr muss für Liftkarten mehr Geld ausgegeben werden, seit 14 Jahren klettern die Preise kontinuierlich nach oben. Auch heuer sind die Skipässe wieder teurer, vor allem in Skitourismushochburgen im Westen.

In den 14 Jahren, in denen der Verein für Konsumenteninformation (VKI) die Preise in den Skigebieten vergleicht, geht es nur in eine Richtung: nach oben. In der Saison 2017/18 wurde eine Erwachsenen-Tageskarte im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent teurer. Noch deutlicher fallen die Preiserhöhungen bei Sechstagestickets aus: Diese Mehrtagespässe für Erwachsene legten gegenüber der vorigen Saison um durchschnittlich 3,3 Prozent zu.

Kitzbühel am teuersten: 55 Euro pro Ticket
Damit schnellen die Kartenpreise stärker nach oben als die Inflation, die über die vergangenen Monate etwa zwei Prozent betrug. "Den höchsten Preisgipfel müssen die Wintersportler in Kitzbühel bezwingen", schrieben die VKI-Experten. Am billigsten sind die Tagestickets im oststeirischen Wenigzell und in Raggal in Vorarlberg. Gängig seien jährliche Verteuerungen für Erwachsenen-Tageskarten um 50 Cent oder einen Euro, heißt es, Kitzbühel erhöht indes gleich um zwei Euro. Somit kostet das Ticket 55 Euro. Der Tiroler Nobelskiort ist damit Spitzenreiter. Auch Obergurgl/Hochgurgl hat die Preise um zwei Euro angehoben - auf jetzt 52 Euro pro Tag.

Wenigzell und Raggal am günstigsten
Weniger als die Hälfte kosten die Skipässe anderswo: Kaufen sich Erwachsene in den günstigsten Gebieten wie Wenigzell in der Steiermark oder Raggal im Großen Walsertal für einen Tag eine Liftkarte, kostet das 22 Euro.

Wem weniger Angebot reicht, der kann in einem kleinen Skigebiet sechs Tage die Lifte benützen und zahlt dafür gleich viel wie jemand für zwei Tageskarten in einer riesigen Skischaukel. "Natürlich haben die großen und teuren Skiregionen viel mehr Pistenkilometer zur Verfügung als die kleinen. Allerdings stellt sich die Frage, ob dieses große Angebot an Pisten überhaupt ausgenutzt werden kann, vor allem an einem Tag", gibt VKI-Projektleiter Markus Stingl zu bedenken.

Mehrtagespässe schon fast bei 300 Euro
Wer länger an einem Ort bleiben will, für den sind nach Meinung der Konsumentenschützer Mehrtagespässe wohl eine Überlegung wert. Der VKI hat sich deshalb auch die Preise der Sechstagestickets angesehen. Dabei werden die aktuell erhobenen 266 (Vorjahr: 256) Euro in Kitzbühel von einigen Skischaukeln überboten, angeführt von Ischgl/Samnaun mit 290 Euro. "Immerhin, die 300-Euro-Grenze wird diese Saison noch nicht durchbrochen", so Stingl. In Königsberg-Hollenstein in Niederösterreich kostet ein Sechstagespass für Erwachsene 110 Euro.

Kleine Skigebiete kämpfen ums Überleben
In kleineren Skigebieten kämpfen die Betreiber: Heuer wurden etwa auf der Frauenalpe bei Murau in der Obersteiermark die letzten Liftanlagen abgebaut. "Während die großen Skigebiete mit riesigen Investitionssummen klotzen, kommen die kleinen im Verdrängungswettbewerb unter die Räder", sagt Stingl. Ein Beispiel: Am Fuß des Hauser Kaiblings wurden allein 5,5 Millionen Euro in eine neue Apres-Ski-Hütte investiert. "Mit dieser Summe wäre der Betrieb von so manchem kleinen Skigebiet für zehn Jahre gesichert."

Postalm gerettet, Zukunft der Flattnitz ungewiss
Vor dem Zusperren gerettet wurde indes die Postalm in Salzburg, wo die Gläubiger der insolventen Liftgesellschaft der Entschuldung zustimmten und zu Weihnachten der Betrieb wieder offen sein soll. Ungewiss ist hingegen die Zukunft auf der Kärntner Flattnitz. Mittels Crowdfunding wird gerade auf der Forsteralm im Grenzgebiet zwischen Ober- und Niederösterreich Geld gesammelt, das für den Fortbestand des kleinen Skigebiets nötig ist.

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