Erinnern Sie sich noch an den Start des neuesten Teils der Aufbauspiel-Reihe "SimCity"? EA hatte das Singleplayer-Spiel mit Online-Zwang versehen und sah sich am Erscheinungstag mit massiven Server-Problemen konfrontiert. Die Spieler waren erbost, es hagelte schlechte Bewertungen auf Amazon. Beim neuen "Need for Speed" scheint sich ein ähnliches Fiasko abzuzeichnen. Am Release-Tag konnten viele Käufer des 60-Euro-Games nicht spielen, weil EAs Server nicht mitspielten, eine ständige Online-Verbindung zum Spielen aber notwendig ist.
Angesichts dessen, dass viele betroffene Spieler eigentlich gar keine Multiplayer-Features nutzen, sondern lediglich alleine durch die Spielwelt des Rennspiels heizen wollten, ist das für viele eine doppelte Enttäuschung.
Auf Amazon machen die Spieler ihrem Ärger Luft. In zahlreichen Ein-Stern-Bewertungen hagelt es massive Kritik. "Leider hat EA nichts dazu gelernt", stellt ein Nutzer fest. Ein anderer: "Da gibt man Geld für ein Spiel aus, will es spielen und kann es nicht." Wohlgemerkt: Die Bewertungen beziehen sich auf die PS4-Version. Während PC-Spieler Online-Gängeleien der Publisher schon länger gewöhnt sind, sind sie auf Konsolen noch ein relativ neues Phänomen.
Massive Probleme am Erscheinungstag
Unsere eigenen Tests am Launch-Abend zeigten: Trotz massiver Imageschäden, die EA durch Debakel wie jenes bei "SimCity" bereits erlitten hat, liefen die Server auch bei "Need for Speed" nicht rund. Etliche Versuche, ins Spiel zu gelangen, scheiterten offenbar an der Server-Performance. Wir gelangten ins Hauptmenü, blieben am Weg ins Spiel aber immer wieder im Ladebildschirm hängen. Ein Problem, von dem in Online-Foren vieleNutzerberichten. Eine Lösung wurde bislang nicht gefunden, es ist aber nicht unrealistisch, dass die EA-Server dem aktuellen Spieleransturm schlicht nicht Herr werden.
EA rechtfertigt den Online-Zwang mit einem Feature namens "Alldrive". Es sorgt dafür, dass die offene Spielwelt nicht nur vom lokalen Spieler, sondern auch von Online-Mitspielern bevölkert wird, die ihm beim Spielen immer wieder über den Weg fahren.
Das Problem wäre trotz offener Spielwelt vermeidbar gewesen. Viele Spieler wollen während des Spiels gar nicht permanent online sein, könnten mit einem getrennten Einzel- und Mehrspielermodus gut leben und empfinden die Online-Mitspieler, die sie auf ihren Streifzügen durch die "Need for Speed"-Welt gezwungenermaßen treffen, mehr als Störung denn als Bereicherung. EA hat trotzdem an seiner Online-Zwangspolitik festgehalten und vielen Käufern den Spaß verdorben. Freilich: EA hat Serverprobleme beim Start neuer Spiele mit Online-Zwang nicht allein gepachtet. Sony erging es vor einigen Monaten mit "Driveclub" nicht anders. Wobei selbst dieses als reines Online-Mehrspieler-Rennspiel angepriesene Game zumindest einen funktionierenden Einzelspielermodus mitbrachte.
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