Anhörung in Auckland

Dotcom: Entscheidung über Auslieferung an die USA

Web
21.09.2015 10:22
Vor einem Gericht im neuseeländischen Auckland hat am Montag die Anhörung zur möglichen Auslieferung des MegaUpload-Gründers Kim Dotcom an die USA begonnen. Die US-Justiz will dem gebürtigen Deutschen, der mit der Online-Plattform ein Vermögen verdiente, wegen Urheberrechtsverletzungen, Unterschlagung und Geldwäsche den Prozess machen.

Der 41-Jährige hatte im Vorfeld auf die Bedeutung der anstehenden Entscheidung hingewiesen: "In diesem Fall geht es nicht nur um mich. In diesem Fall geht es darum, wie viel Kontrolle wir US-Unternehmen und der US-Regierung über das Internet geben", schrieb Dotcom auf Twitter.

MegaUpload war eine der ersten Online-Plattformen, die es ihren Nutzern ermöglichte, große Mengen an Daten im Internet zu speichern und dort auch anderen zur Verfügung zu stellen. Seine Millionen soll Dotcom vor allem durch Urheberrechtsverletzungen verdient haben. Denn auf MegaUpload wurden nicht nur legal Daten getauscht, sondern auch urheberrechtlich geschützte Filme, Musik und Software. Dotcom stellt sich hingegen als gewöhnlichen Unternehmer dar, den die US-Justiz auf Betreiben der mächtigen Unterhaltungsindustrie verfolgt.

In der Anhörung zu dem US-Auslieferungsgesuch werden seine Anwälte voraussichtlich argumentieren, dass derart schwere Vorwürfe wie Geldwäsche üblicherweise nur Verbrechern gemacht werden. Urheberrechtsverletzungen würden hingegen üblicherweise in zivilrechtlichen Verfahren behandelt und für ein solches könne keine Auslieferung beschlossen werden.

Verteidigerteam ausgetauscht
Zunächst wird es in der Anhörung allerdings um Verfahrensfragen gehen. Weil Dotcom sein Verteidigerteam ausgetauscht hat, will er eine Verschiebung der Anhörung fordern, um seinen Anwälten mehr Zeit zur Einarbeitung zu geben. Sollte er damit scheitern, könnte die Anhörung am Donnerstag beendet sein. Andernfalls dürfte das Verfahren drei Wochen dauern.

Dotcom drohen bis zu 20 Jahre Haft in den USA
Mit Dotcom werden drei frühere MegaUpload-Manager beschuldigt. Bei einer Verurteilung in den USA drohen ihnen bis zu 20 Jahren Haft.

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