Von vorne sieht der Ellenator aus wie ein ganz normaler Seat Ibiza. Dass es sich nicht um einen alltäglichen Kleinwagen handelt, wird erst beim Blick von der Seite deutlich: An der Hinterachse finden sich die beiden Räder nicht wie gewohnt an den Karosserieenden, sondern im Minimal-Abstand unter dem Fahrzeugheck. Rechtlich gilt der Doppelreifen als einzelnes Rad, der Ellenator wird damit vom vierrädrigen Kraftwagen zum dreirädrigen Kraftfahrzeug. Und darf ohne B-Führerschein gefahren werden.
Weil der kleine Vierzylinderbenziner des Dreirads mit 15 kW/20 PS auskommt, darf man ab 16 Jahren mit dem A1-Motorradführerschein ans Steuer des Ellenators – dank einer mit 19. Jänner 2013 eingeführten Änderung des Führerscheingesetzes.
Fahren darf auch, wer einen größeren Motorradführerschein (A2, A) oder bis zum 18. Jänner 2013 einen Führerschein der Klasse B erworben hat. B-Besitzer, die die Prüfung ab dem 19. Jänner 2013 abgelegt haben, dürfen erst ab dem 21. Geburtstag mit dem Ellenator fahren – und das auch nur innerhalb Österreichs.
Erfunden hat das skurrile Dreirad der Allgäuer Piaggio-Händler Wenzel Ellenrieder aus Dösingen. Als Basisfahrzeuge dienen ihm ausrangierte Kleinwagen der VW-Polo-Familie, zwei bis maximal vier Jahre alt. Neben dem Wolfsburger Modell also auch der Ibiza von Seat und der Fabia von Skoda. Auch die Motoren kommen von den Herstellern, werden von Ellenrieder jedoch auf rund ein Drittel der Ursprungsleistung gedrosselt. Das reicht immerhin für eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h und den Transport von bis zu 300 Kilogramm Zuladung.
Die Preise für den Ellenator sind abhängig vom Wert des umgebauten Basisfahrzeugs, sie starten bei 10.490 Euro (deutscher Preis). Wer ein geeignetes Grundauto besitzt, kann allein den Umbau in Auftrag geben, die Kosten belaufen sich dann auf rund 5.000 Euro. Im Preis sind fünf Jahre Garantie auf den Umbau inbegriffen.
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