Geotagging

Das sind die meistfotografierten Orte der Welt

Web
30.03.2015 08:43
Sie tun es am Times Square in New York. Sie tun es im Gorki-Park in Moskau. Sie tun es sogar in der heiligen Stadt in Rom: fotografieren, hochladen, taggen. Millionen Menschen weltweit stellen ihre Bilder auf Foto-Plattformen im Internet und liefern die geografischen Angaben gleich mit. Wertet man diese Masse an Daten aus, kommt Erstaunliches ans Licht.

Wer hätte etwa schon gedacht, dass Budapest der am zehnthäufigsten fotografierte Ort der Welt ist? Oder dass es so gesehen mehr Fotos aus Neuschwanstein als aus Berlin gibt? Das steht jedenfalls auf der Foto-Weltkarte "Sightsmap" von Google. Der Internetriese hat für das Ranking die Geodaten seiner Plattform Panoramio analysiert. Bis auf Straßenebene lassen sich die beliebtesten Plätze für Schnappschüsse, Selfies und Souvenirs erkunden.

Die zehn meistfotografierten Städte bei Panoramio
1. New York City, USA
2. Rom, Italien
3. Barcelona, Spanien
4. Paris, Frankreich
5. Istanbul, Türkei
6. Venedig, Italien
7. Monte Carlo, Monaco
8. Florenz, Italien
9. Buenos Aires, Argentinien
10. Budapest, Ungarn

Ähnlich funktioniert es bei Instagram. Der Foto-Dienst, den Facebook vor drei Jahren für mehrere hundert Millionen Dollar aufkaufte, lässt ebenfalls eine geografische Verortung zu - und viele Nutzer machen davon Gebrauch. Die meisten Fotos 2014 kamen demnach aus dem Disneyland in Kalifornien.

Die zehn am häufigsten getaggten Orte 2014 bei Instagram
1. Disneyland, Anaheim, USA
2. Dodger Stadium, Los Angeles, USA
3. Times Square, New York City, USA
4. Siam Paragon (Einkaufszentrum), Bangkok, Thailand
5. Gorki-Park, Moskau, Russland
6. Louvre, Paris, Frankreich
7. Roter Platz, Moskau, Russland
8. Madison Square Garden, New York City, USA
9. Yankee Stadium, New York City, USA
10. Dubai Mall (Einkaufszentrum), Dubai, VAE

Fotos als Identitätsmerkmal
Aber warum wollen so viele Hobby-Fotografen der Welt zeigen, wo sie waren? "Fotos sind zu einem Identitätsmerkmal von Menschen geworden", sagt Ralf Adelmann. Der deutsche Medienwissenschaftler von der Universität Paderborn beschäftigt sich seit Jahren mit dem Online-Verhalten als kultureller Form. Das sogenannte Tagging helfe bei der Suche nach Fotos, diene aber auch einer ständig wechselnden Sortierung.

Nicht nur Profis, sondern auch Amateure wollten ihre Kamerasicht auf die Welt zeigen, sagt Adelmann. "So spielen Lokalisierung und Ästhetik zusammen. Beispielsweise werden beliebte Touristenmotive nicht immer gleich, sondern aus einer individuellen, einmaligen Perspektive abgelichtet." Die Fotografie werde auf diese Weise von einem Medium der Vergangenheit zu einem Medium des Gegenwärtigen. Seit das Teilen der Bilder via Smartphone mit wenigen Daumenwischern möglich geworden ist, können andere die Bilder unmittelbar erfahren.

Globales Phänomen
Derzeit dominieren die USA in den Rankings der Bilder mit Geotags - vermutlich auch, weil viele der Nutzer wie die Unternehmen aus den USA kommen. Ausreißer gibt es durchaus: In der Instagram-Liste sind etwa auch das Siam Paragon in der thailändischen Hauptstadt Bangkok und die Dubai Mall in den Vereinigten Arabischen Emiraten prominent dabei, zwei Luxus-Shoppingcenter. Sie zeigen, dass das Geotagging ein globales Phänomen ist.

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