Dutzende WLAN-Netze in der Nachbarschaft wurden bei Cocos dreistündigem Testlauf mit dem WLAN-Spionagehalsband erfasst, ein großer Teil war nur unzureichend oder gar nicht geschützt. Das ist einem Bericht des IT-Magazins "Wired" zufolge das Ergebnis des ersten Feldtests des Halsbands, das Katzen zu WLAN-Spionen macht.
Erstaunlich viele Netzwerke schlecht geschützt
Vor allem die Zahl jener Haushalte, die noch auf die leicht zu knackende WLAN-Verschlüsselungstechnik WEP statt des sicheren WPA setzen, habe ihn bei der Analyse der von Coco gewonnenen Daten verwundert, berichtet Sicherheitsforscher Bransfield.
Bei seinem Projekt gehe es ihm nicht darum, Katzen als des Hackers beste Freunde zu etablieren, sondern um Bewusstseinsbildung und Spaß. "Katzen interessieren die Leute mehr als IT-Sicherheit", sagt Bransfield. Da liege es nahe, den Menschen per WLAN-Schnüffelkatze vor Augen zu führen, wie angreifbar ihr Heimnetzwerk ist.
Minicomputer und GPS-Modul im Textilhalsband
Gebaut hat Bransfield das Schnüffelhalsband mit vergleichsweise einfachen Mitteln. Als Herzstück dient ein winziger Spark-Minicomputer, den Bransfield selbst programmiert hat. Ein WLAN-Modul, einen GPS-Empfänger zur genauen Positionsaufzeichnung und einen Akku enthält die in ein Stoffhalsband genähte Spionageausrüstung für Fellknäuel ebenfalls.
Während die Hardware selbst zuverlässig funktioniert, erwies sich bei Bransfields Tests vor allem der Faktor Katze als unberechenbar. Gegenüber dem Magazin erzählte der Forscher, dass die erste Katze, die er für seine Versuche mit dem Halsband ausgestattet hatte, sich mehrere Stunden lang keinen Millimeter von der Terrasse ihres Halters weg bewegte und der Akku des WLAN-Halsbandes leer war, bevor es auch nur ein WLAN-Netz eines Nachbarn analysieren hätte können.
Dass Hacker in Zukunft auf Katzen setzen, um ungeschützte WLAN-Netzwerke auszuspähen, erscheint angesichts des eigenwilligen Charakters der Vierbeiner also eher unwahrscheinlich. Trotzdem zeigt Bransfields Versuch: In fremde WLAN-Netze einzusteigen, ist für Hacker angesichts der großen Zahl schlecht oder gar nicht geschützter Netzwerke auch ohne tierischen Handlanger kein allzu großes Problem.
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