Obschon "nur" ein vergeländeter Kombi, kommt er weiter als manches SUV, wenn der Asphalt mal ausgeht. 17 statt 14 Zentimeter Bodenfreiheit, dazu serienmäßig ein topmoderner variabler Allradantrieb (eine Haldex-5-Kupplung verteilt die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse) und eine elektronische Differenzialsperre (verhindert das Durchdrehen einzelner Räder). Die Antriebsschlupfregelung kann deaktiviert werden, fürs ESP gibt es einen sportlichen Modus, aber man kann es nicht ganz abschalten.
Die schwarzgraue Kunststoffbeplankung rundum wirkt nicht aufgesetzt, sondern stimmig und dient nicht nur der martialischen Optik, sondern auch dem Schutz bei Fahrten über Stock und Stein oder im Großstadtdschungel mit engen Parkhäusern. Auch der Unterboden ist geschützt, als Teil des obligaten Schlechtwegepaketes, zu dem auch verstärkte Federn gehören. Auf die serienmäßigen 17-Zoll-Alufelgen muss man aber selber aufpassen.
Der Skoda Octavia Scout fährt sich mit all diesen Fahrwerksänderungen noch besser und runder als der Standard-Octavia, komfortabler und geschmeidiger schluckt er Bodenunebenheiten weg, egal ob man durch Landstraßenkurven cruist oder über Feldwege brettert. Die Lenkung ist leichtgängig, dürfte aber gerne etwas höhere Rückstellkräfte aufweisen.
Nur starke Motoren
Drei EU-6-Motoren mit Stopp-Start-Automatik stehen zur Wahl: ein 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 180 PS sowie zwei Zweiliter-Diesel mit 150 und 184 PS. Die beiden stärkeren Triebwerke sind generell mit Sechsgang-DSG kombiniert, der andere Diesel hat ein manuelles Sechsganggetriebe. Alle haben leichtes Spiel mit dem unter 1,5 Tonnen schweren Fahrzeug, auch wenn der Topdiesel aus dem Stand spontaner zu Werke gehen könnte. Die beiden starken schaffen den Sprint von 0 auf 100 km/h in respektablen 7,8 Sekunden, und auch der Einstiegsdiesel gibt sich mit 9,1 s ambitioniert. Die erlaubten zwei Tonnen Zuglast schrecken mich nicht, immerhin mobilisiert Herr Otto 280 Nm bei 1.350/min., die Herren Diesel 340/380 Nm bei 1.750/min. Der Normverbrauch beträgt 5,1 l/100 km bei den Selbstzündern, 6,9 l/100 km beim Benziner.
Der Innenraum bietet wie gewohnt opulente Platzverhältnisse (sowie einen riesigen Kofferraum) und unterscheidet sich nur durch Scout-Zierleisten und –Emblemen vom Straßen-Octavia. Die Ausstattung ist von Haus aus umfangreich, mit Klimaautomatik und Sitzheizung vorne. Dazu sind all die cleveren Helfer an Bord, die fast schon typisch für die Marke sind. Die Wendematte im Kofferraum etwa, der Eiskratzer in der Tankklappe, der Mistkübel in der Tür oder die Warnwestenhalter unter den Vordersitzen. Elektronische Assistenten wie Verkehrszeichenerkennung, adaptive Geschwindigkeitsregelung und Spurhaltehelfer stehen auf Wunsch bereit.
Mitte September kommt der Skoda Octavia Scout in Österreich auf den Markt. Bestellen kann man den Allradler ab sofort ab 32.840 Euro für den Einstiegsdiesel, 35.400 Euro für den Benziner und 35.900 Euro für den Topmotor.
Von Billigmarke ist praktisch nicht zu spüren, der Scout hinterlässt einen hervorragenden Eindruck und scheint für alle Wege gerüstet – zum Anlegesteg wie auch zur Almhütte.
Warum?
Warum nicht?
Oder vielleicht ...
... VW Passat Alltrack, Mitsubishi ASX, Opel Insignia Country Tourer
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