Kostet 1.420 Euro

Japan: Roboter mit Emotionserkennung kommt 2015

Elektronik
05.06.2014 11:39
Der japanische Telekommunikations- und Handy-Konzern Softbank hat einen humanoiden Roboter namens Pepper enthüllt, der schon nächstes Jahr Einzug in vielen japanischen Unternehmen und Haushalten halten soll. Der Roboter verfügt über Emotionserkennungstechnologie, mit der er seinen Besitzer besser verstehen soll. Durch eine Cloud-Anbindung soll Pepper mit der Zeit sogar dazulernen.

"Menschen nennen andere Menschen Roboter, wenn sie keine Emotionen haben, kein Herz. Zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte geben wir einem Roboter nun ein Herz", sagte Softbank-Chef Masayoshi Son bei der Enthüllung des Roboters zur Nachrichtenagentur Reuters.

Pepper soll Emotionen erkennen
Tatsächlich soll Softbanks neuester Roboter Pepper mit seinen Kameras und Spezialsoftware menschliche Gemütszustände erkennen und darauf reagieren können. Weil die Pepper-Roboter über eine Cloud-Anbindung verfügen, sollen sie beim Einschätzen von Emotionen mit der Zeit besser werden. Persönliche Daten des Roboterbesitzers sollen nicht in der Cloud landen, verspricht Softbank.

Als Einsatzszenario wurden bei der Präsentation geschäftliche wie private Szenarien genannt. Ein Prototyp von Pepper soll bald in einem Softbank-Shop in Dienst gestellt werden, um dort Kunden beim Handykauf zu beraten. Der Roboter sei aber auch für andere Aufgaben geeignet, etwa als Babysitter, Krankenschwester oder Sanitäter. Sogar als Gesprächspartner auf Partys will Softbank seinen im Februar erscheinenden 1.420-Euro-Roboter vermarkten.

Zwölf Stunden Akkulaufzeit
Gefertigt wird Softbanks Roboter von Foxconn. In dem 28-Kilo-Gerät ist ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 30 Amperestunden verbaut, der für rund zwölf Stunden Betrieb reichen soll. Im Kopf sind vier Mikrofone, zwei RGB-Kameras, ein 3D-Tiefensensor und drei berührungsempfindliche Sensoren vorhanden.

In den Füßen ist ein Sonar verbaut, zusätzlich ortet der Roboter Hindernisse über Laser- und Berührungssensoren. Die Arme sind berührungsempfindlich, Eingaben können über ein 10,1-Zoll-Touchdisplay getätigt werden. Die Höchstgeschwindigkeit von Pepper beträgt drei Kilometer pro Stunde, Schwellen mit bis zu anderthalb Zentimetern Höhe kann der Roboter alleine überwinden.

In Frankreich entwickelt
Entwickelt wurde Pepper nicht in Japan, sondern in Frankreich. Softbank hatte 2012 Teile des französischen Robotikspezialisten Aldebaran übernommen. Das dabei gewonnene Know-how floss in die Entwicklung von Pepper, der durch seinen günstigen Preis tatsächlich so etwas wie eine Roboter-Revolution in Japans Gesellschaft einleiten könnte. Zumindest, wenn er hält, was Softbank verspricht.

Japan gehört zu jenen Ländern, deren Bevölkerung am schnellsten altert. Um dem Zuwachs an Pensionisten Herr zu werden und das Problem fehlender Arbeitskräfte zu kompensieren, setzt Japan wie kaum ein anderes Land auf Roboter. Derzeit wird daran gearbeitet, die Roboternutzung in der Landwirtschaft um den Faktor 20 zu steigern, zusätzlich treibt man die Roboterverwendung in der Industrie voran. Neben Softbank arbeiten weitere große japanische Unternehmen an Robotern, unter anderem Panasonic und Honda.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele