Außerhalb des Unternehmens ist der 1967 in der indischen Großstadt Hyderabad geborene Manager bisher nur wenig in Erscheinung getreten. Dabei arbeitet Nadella seit 22 Jahren bei Microsoft und leitete zuletzt das für den Softwarekonzern enorm wichtige Cloud- und Unternehmensgeschäft.
Zuvor war Nadella maßgeblich an der Entwicklung der Suchmaschine Bing sowie des Bürosoftwarepakets Office beteiligt und hatte das Server-Geschäft zu verantworten. Bevor der heute 46 Jahre alte Branchenveteran 1992 zu Microsoft stieß, war der Elektroingenieur beim Silicon-Valley-Urgestein Sun Microsystems beschäftigt, das heute zu Oracle gehört. Noch mehr Infos zu Nadella gibt's auf der offiziellen Microsoft-Website.
Nadella soll ruhiger als Ballmer sein
Kaum ein Nachfolger könnte bei Microsoft kontrastreicher zum bisher amtierenden Chef Ballmer ausfallen, der für seine lauten und extrovertierten Auftritte bekannt ist (siehe Infobox). Nadella ist eher ein Mann der leisen und überlegten Töne.
Bei Microsoft gelte Nadella als beliebter "Techie" und teamfähiger Manager, der etwas von der Technologie hinter dem Business verstehe, schreibt die "Financial Times". Als knallharter Geschäftsmann ist Nadella dagegen bisher nicht aufgefallen. Laut Medienberichten soll ihn deshalb Verwaltungsratsmitglied John Thompson im Dialog mit Investoren und Kunden unterstützen.
"Sich jeden Tag neu erfinden"
Niemand wisse heute, was tatsächlich technologisch in zehn Jahren möglich sei, betonte Nadella zuletzt in Paris auf der Konferenz LeWeb. Die Digitalisierung von nahezu allem sei auf gutem Weg. Er glaube, dass Daten und der vernünftige Umgang mit Daten die Zukunft prägen werden. Microsoft müsse sich jeden Tag neu erfinden. "Es würde uns nach 30 Jahren nicht mehr geben, wenn wir nicht in der Lage wären, neue Technologie-Wellen zu reiten."
Schrumpfender PC-Markt als Herausforderung
Diese Einstellung braucht der Softwarekonzern jetzt auch. Microsoft steht nämlich vor großen Herausforderungen: Das PC-Geschäft, in dem das Unternehmen mit seinem Windows-Betriebssystem eine zentrale Rolle spielt, schrumpft. Im Internetgeschäft konnte der Konzern trotz großer Anstrengungen bisher nicht mit Google mithalten.
Auch Smartphones und Tablets mit Microsoft-Software haben bisher geringe Marktanteile. Microsoft versucht derzeit mit seiner Spielekonsole Xbox One und der Übernahme des Handygeschäfts von Nokia verstärkt zu einem Anbieter von Geräten und Diensten werden. Noch läuft der Softwareriese im Handybereich den Platzhirschen Apple und Google hinterher. Am Konsolenmarkt steht Microsoft hingegen als zweiter großer Player neben Sony relativ gut da.
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