Neue Wiener Zahlen

Gefahr im Straßenverkehr steigt für Senioren stark

Wien
01.08.2025 06:00

Ältere Fußgänger werden zur gefährdetsten Gruppe bei Unfällen, geht aus neuen statistischen Daten aus Wien hervor. Rufe nach Anpassung der Straßenverkehrsordnung werden laut – die Realität auf den Straßen halte mit dem Gesetz nicht mehr mit, argumentiert der Verkehrsclub Österreich.

Drei Menschen sind letztes Jahr in Wien auf Zebrastreifen angefahren und dabei tödlich verletzt worden. Zwei davon waren über 65 Jahre alt. 72 Personen wurden bei solchen Unfällen schwer verletzt, auch davon waren 15 Senioren. Mit insgesamt 378 verletzten Fußgängern ist die Zahl der Unfälle auf Zebrastreifen in Wien weiterhin überdurchschnittlich hoch, analysiert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) neue Zahlen der Statistik Austria. Jeder dritte Unfall mit Fußgängern in Wien letztes Jahr passierte auf einem Zebrastreifen.

Schwerere Autos machen Bremsweg länger
Aus Sicht des VCÖ liegt das auch daran, dass die Straßenverkehrsordnung nicht mehr zur heutigen Situation auf den Straßen passt: Autos werden – Stichwort SUV – immer schwerer, der Bremsweg daher auch länger. Dieselben SUVs stehen außerdem, gemeinsam mit immer mehr Lieferautos von Online-Händlern, geparkt am Straßenrand. Sie sind weit höher als Autos noch vor ein paar Jahren waren: Autofahrer sehen Fußgänger damit auch viel später als noch vor ein paar Jahren.

Die Straßenverkehrsordnung gilt seit dem Jahr 1960 und wurde in den wesentlichen Teilen seither ...
Die Straßenverkehrsordnung gilt seit dem Jahr 1960 und wurde in den wesentlichen Teilen seither nicht verändert.(Bild: P. Huber)

Die Statistik stützt das Argument: Die schwereren Unfälle ereigneten sich auf Straßen, auf denen 50 km/h erlaubt sind. Für den VCÖ ist das ein Argument, die Tempo-30-Zonen auszuweiten. Ohnehin seien in Wien nur 66 Prozent der Straßen Tempo-30-Zonen. Das sei im Vergleich mit anderen europäischen Städten wenig: In Brüssel etwa liege der Anteil bei 86 Prozent, in Paris sogar bei 89 Prozent. Um Autofahrern trotz verstellter Sicht wieder ausreichend Zeit zur Reaktion auf Fußgänger zu geben, fordert der VCÖ zudem die Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Zebrastreifen.

Statt derzeit fünf Meter unverstellter Sicht würden Autofahrer inzwischen zehn Meter brauchen, findet der VCÖ. Auch Autofahrer sollten ein Interesse an den Änderungen haben, denn die Straßenverkehrsordnung normiert in §9, Absatz 2, unmissverständlich, dass sie die alleinige Verantwortung dafür haben, „das unbehinderte und ungefährdete Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen“ und sich dem Schutzweg auch so zu nähern, dass man jedenfalls rechtzeitig anhalten kann.

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