38 Prozent für die FPÖ, für Mario Kunasek selbst sogar 41 Prozent bei der fiktiven Landeshauptmann-Frage – dieses Ergebnis der großen „Krone“-Meinungsumfrage ein halbes Jahr nach Antritt von Blau-Schwarz in der Grünen Mark hallt noch immer laut nach. Und während sich die Roten langsam erfangen, bleibt für die ÖVP kaum Platz. Eine Bestandsaufnahme.
Der Umfrage-Höhenflug war am Freitag auch Thema beim FPÖ-Landesparteitag, bei dem „Super-Mario“ Kunasek mit 98,14 Prozent als Landesparteichef wiedergewählt wurde. In der Vorwoche haben wir die Daten dieser repräsentativen Umfrage des Instituts IFDD veröffentlicht. Die FPÖ, die bei den Landtagswahlen im vergangenen November auf fast 35 Prozent geklettert war, setzt sich noch weiter von den Mitbewerbern ab, die ÖVP stürzt mit jetzt 24 Prozent sogar noch unter ihr katastrophales Wahlergebnis von knapp 27 Prozent, während die SPÖ ihr – schwaches – Wahl-Niveau mit 22 Prozent wenigstens halten kann.
Eine kraftstrotzende FPÖ mit einem Landeshauptmann an der Spitze, der sich und seine Partei deutlich von rechts in Richtung Mitte gerückt hat, und auf der anderen Seite eine sich erfangende SPÖ, die mit Max Lercher viele Schritte von links (und weg von Babler) Richtung Mitte gemacht hat – was bleibt da noch für die klassisch „mittige“ Volkspartei? Wenig Platz!
Auch auffällig bei dieser Umfrage mit einem Sample von fast 1000 Steirerinnen und Steirern: Bei einer Landeshauptmann-Direktwahl würde sich der neue SPÖ-Chef Max Lercher vor der ebenfalls neuen ÖVP-Chefin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom platzieren. Die aktuelle landespolitische Stimmung, die wir in der großen Meinungsumfrage ergründet haben – die schlägt naturgemäß auch auf das Bild durch, das die Redakteurinnen und Redakteure der „Steirerkrone“ in den sechs Monaten seit der Regierungsbildung gewonnen haben. Auch in unserer heutigen Zeugnisverteilung ist der Landeshauptmann Klassenbester.
Rang 1 um Lichtjahre entfernt
Die Partei der Krainers, von Klasnic und Schützenhöfer muss froh sein, im Kampf um Platz 2 gerade noch um eine Nasenlänge vor der SPÖ zu landen – während Rang 1 um Lichtjahre in die Ferne gerückt ist. Und die neue Landeschefin die rund um die Wahlen aufgerissenen innerparteilichen Gräben nicht zuschüttet, sondern mit einsam getroffenen, umstrittenen Personalentscheidungen sogar noch weiter vertieft.
Unterdessen eilt Mario Kunasek, der seine Partei voll hinter sich stehen hat, in lichteste Sphären. Beim „Krone“-Doppelinterview mit dem lang gedienten Kärntner SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser und seinem noch dienstjungen steirischen Kollegen Mario Kunasek wollten mein Kärntner Chefredakteurs-Kollege Hannes Mößlacher und ich von Kaiser wissen, was er dem „Greenhorn“ mitgeben würde. Er müsse schon seine eigenen Erfahrungen machen, antwortete Kaiser sinngemäß, um Kunasek freundlich darauf aufmerksam zu machen, dass es bei ihm seinerzeit schon zweieinhalb Jahre gedauert habe, bis ihn die Kärntner voll als Landeshauptmann wahrgenommen hätten.
Da dachte ich mir: Nein, zweieinhalb Jahre wird es bei Kunasek in der Steiermark nicht dauern. Es ist schon im ersten Halbjahr passiert.
Einen schönen Sonntag!
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