Selda Boyraz:

„Einen Sonntag kannten mein Mann und ich nicht“

Selda Boyraz hat den Großteil ihrer Kindheit in der Türkei bei Verwandten verbracht. Heute ist ihr Vorarlberg längst zur Heimat geworden. (Bild: Mathis Fotografie)

Im Zuge seiner Serie „Fremd daheim?“ porträtiert der Schriftsteller Robert Schneider Menschen, die in Vorarlberg eine neue Heimat gefunden haben. Jüngst hat er Selda Boyraz in Klaus zum Interview getroffen.

Sie hat sich feingemacht für das Interview und ist etwas aufgeregt. Die kleine, zierliche Selda Boyraz, die gemeinsam mit ihrem Mann Mürteza das „Arena“ führt, ein gehobenes Döner-Restaurant an der Bundesstraße in Klaus. Einem Bekannten, der gerade das Lokal verlässt, sagt sie auf Türkisch: „Am Sonntag dann die ’Krone’ lesen, da bin ich drin.“ Ich spreche zwar nicht Türkisch, aber das Wort „Krone“ höre ich heraus, und den Rest reime ich mir zusammen.