Keine Hilfe

Junger Schmerzpatient wird überall abgewiesen

Ombudsfrau
30.05.2025 06:08

Seit einem Mopedunfall vor zehn Jahren leidet Stefan H. an starken Schmerzen in der rechten Hand. Komplexes, regionales Schmerzsyndrom nennen das die Ärzte. Es reicht aber weder für Pflege- noch Rehageld. Warum eigentlich?

Auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle als Kochlehrling wurde der Oberösterreicher im Jänner 2015 von Blitzeis überrascht. Er stürzte mit dem Moped. Die Verletzungen waren verhältnismäßig gering. Die rechte Hand war stark geprellt. Doch die Schmerzen verschlimmerten sich in den folgenden Monaten nach dem Unfall stark. Eine Operation im Juli 2015 verschlimmerte noch einmal alles.

Seit Jahren unerträgliche Schmerzen
„Ich nehme seit fast zehn Jahren starke Schmerzmittel und andere Medikamente, und bin fast durchgehend in Therapie, sowohl im Krankenhaus als auch zu Hause. Mehrere schmerzlindernde Verfahren, die ich über mich ergehen lassen musste, blieben leider erfolglos“, schildert der heute 25-Jährige. Eine sogenannte Stellatumblockade – dabei wird ein lokales Anästhetikum in eine Nervenansammlung im Bereich des Halses injiziert – habe zumindest eine gewisse Linderung gebracht. „Dennoch sind meine Schmerzen weiterhin unerträglich, da ich auf einem extrem hohen Schmerzlevel bin.“

Die rechte Hand von Stefan H. ist von der Krankheit gezeichnet.
Die rechte Hand von Stefan H. ist von der Krankheit gezeichnet.(Bild: Wenzel Markus)

Die Eltern sind die einzige Stütze
Stefan H. wohnt noch immer bei seinen Eltern und ist auf deren Unterstützung angewiesen, finanziell wie pflegerisch. Da er seinen rechten Arm quasi nicht verwenden kann, ist er nicht in der Lage sich selbst zu versorgen. Das Sozialministeriumservice hat einen Behindertengrad von 50 Prozent bescheinigt. Dazu steht im Gutachten, dass Herr H. voraussichtlich dauern außerstande sein wird, sich selbst den Unterhalt zu verschaffen, sprich einer Arbeit nachzugehen.

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„Der junge Mann fällt komplett durch das System.“

(Bild: Wenzel Markus)

Jürgen E. Holzinger, Obmann des Vereins ChronischKrank

Keine Unterstützung in Sicht
Bisher ist der junge Oberösterreicher aber mit allen Anträgen gescheitert. Für Pflegegeld sei er nicht pflegebedürftig genug. Auch der Antrag auf Invaliditätspension wurde abgelehnt, da die Voraussetzungen nicht vorliegen. „Ich werde immer wieder für Gutachten zu Orthopäden geschickt. Dann heißt es, aus rein orthopädischer Sicht bestehe kein Pflegebedarf bzw. keine Erkrankung. Bei dem Schmerzsyndrom CRPS handelt es sich nicht um eine orthopädische Erkrankung, sondern um eine neurologische. Ich bin einfach nur noch frustriert, dass ich mich immer wieder mit diesen bürokratischen Hürden auseinandersetzen muss.“

Auch der Verein ChronischKrank unterstützt Herrn H.: „Der junge Mann fällt komplett durch das System“, so Obmann Jürgen E. Holzinger. Die Ombudsfrau fragt sich: Wie kann das sein?

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