HP Revolve 810 G1

Sündhaft teures Hochleistungs-Convertible im Test

Elektronik
29.09.2013 09:00
Tablet und Arbeitsgerät in einem – klappt denn das? Wenn es nach HP geht, schon. Mit dem Hochleistungs-Convertible Revolve 810 G1 hat der US-amerikanische PC-Spezialist ein Windows-8-Hybridgerät im Angebot, das gleichermaßen als robustes Notebook und dank Dreh-Display auch als Tablet genutzt werden kann. Mit einem Preis von zumindest 2.280 Euro ist es allerdings auch extrem teuer. Was man vom Luxus-Alleskönner erwarten darf, klärt der krone.at-Test.

Dieser Rechner richtet sich nicht an Sofa-Surfer, die ein günstiges Zweitgerät suchen. Das HP Revolve 810 G1, ein Mischling aus Laptop und Tablet mit Windows-8-Betriebssystem, hat den Anspruch, alle weiteren Geräte überflüssig zu machen.

Dank schnellem Intel-Chip und genug RAM hat es Power nahe am Desktop, mit gerade einmal 1,4 Kilo Gewicht spielt es gleichzeitig in der Ultrabook-Gewichtsklasse. Und ein cleverer Drehmechanismus am Display verwandelt das Luxus-Convertible ruckzuck in ein Tablet, das auch mit einem optionalen Stylus bedient werden darf. Über ein – ebenfalls optionales – Dock mit vielen Anschlüssen wird das Revolve wiederum zum mit Bildschirm und Peripherie nutzbaren Desktop-Ersatz.

High-End-Hardware gestattet flüssige Bedienung
Zunächst zur Hardwareausstattung: Bei unserem Testgerät handelte es sich um das teuerste High-End-Modell mit 2,1 Gigahertz schnellem Core-i7-Prozessor, acht Gigabyte RAM und großer 256-Gigabyte-SSD. Entsprechend flüssig und schnell gestaltet sich die Bedienung des Convertibles.

Dass der verbaute Core-i7-3687U noch der dritten und nicht der aktuellen vierten Generation der Intel-Chips entstammt, macht sich bei der Leistung nicht negativ bemerkbar. Bei der Akkulaufzeit hingegen schon: Die neueren Chips wären sparsamer und hätten dem Convertible zu noch besseren Laufzeiten verhelfen können.

Display hell, aber mit recht geringer Auflösung
Angesichts der sonst üppigen Ausstattung etwas schwach: Das 11,6-Zoll-Display löst nur mit 1.366 mal 768 Bildpunkten auf. In dieser Preisklasse hätte es schon Full-HD sein dürfen. Bis auf die etwas magere Auflösung glänzt das Display aber durch angenehme Helligkeit und gute Blickwinkel. Im Freien kann es bei hellem Sonnenlicht spiegeln, in Innenräumen ist es stets gut ablesbar.

Mit seiner 256 Gigabyte großen internen SSD ist das Revolve in der Testkonfiguration auch für größere Datenmengen gerüstet – und die Geschwindigkeit, mit der das Gerät dank SSD bootet und Anwendungen startet, ist vom Feinsten. Für Spieler ist das Gerät freilich trotzdem nichts: Die integrierte Intel-Grafikeinheit kommt bei 3D-Beanspruchung nämlich schnell ins Schwitzen.

Genug Anschlüsse und Mobilfunk-Modem an Bord
Dafür hat das Revolve fast alles, was man sich an Anschlüssen wünschen kann. Zwei USB-3.0-Ports sind ebenso verfügbar wie eine Ethernet-Schnittstelle und ein SD-Kartenleser. WLAN ist in der aktuellen N-Variante an Bord, sparsames Bluetooth 4.0 und NFC sind auch verfügbar. Eine Webcam mit einer Auflösung von einem Megapixel gibt's auch. Die Bildqualität entspricht dem, was in Laptop-Deckeln üblich ist und reicht für gelegentliche Videotelefonate.

Wer mobil ins Netz möchte, freut sich über das integrierte HSDPA-Datenmodem. Kleiner Wermutstropfen: Der für den Anschluss externer Displays gedachte DisplayPort macht bei Benutzung von Beamern, Fernsehern oder externen Monitoren fast immer einen Adapter notwendig.

Sauber verarbeitetes, stoßfestes Magnesiumgehäuse
Einen ausgesprochen guten Eindruck hinterließ die Verarbeitungsqualität des Revolve 810 G1. Das Magnesiumgehäuse ist bombenfest und lässt sich nirgendwo auch nur um einen Millimeter eindrücken. Und das durch kratzfestes Glas von Corning geschützte Display wirkt ebenfalls ausgesprochen robust.

Das Scharnier, das sowohl Auf- und Zuklappen, als auch eine 180-Grad-Drehung des Bildschirms erlaubt, wirkt auf den ersten Blick zwar etwas fragil. Letztlich hinterließ aber auch das aus Metall gefertigte Spezialscharnier einen langlebigen Eindruck. Gefallen hat auch die hintergrundbeleuchtete Tastatur mit ihrem angenehmen Druckpunkt.

Durch die hochwertigen Materialien und die tadellose Verarbeitungsqualität fühlt sich das Revolve 810 G1 entsprechend hochwertig an. Hat man das robuste und nach Militärnorm 810G stoß- und staubfeste Convertible in Händen, entsteht der Eindruck eines langlebigen Gerätes für alle Fälle.

Angenehm leicht, Akku reicht für einen Arbeitstag
Mit einem Gewicht von 1,4 Kilo liegt das Revolve auf dem Niveau aktueller Ultrabooks. Um es einhändig als Lese-Tablet zu verwenden, ist das zu schwer. Für gelegentliche Expeditionen ins Internet auf der Couch reicht es aber, zumal die Tastaturbasis im Bedarfsfall einen sehr guten Standfuß für das Windows-Tablet abgibt.

Überzeugend ist letztlich – trotz nicht ganz aktueller Core-i7-CPU – die Akkulaufzeit. Bei durchschnittlicher Nutzung mit Internetsurfen, dem einen oder anderen YouTube-Video und Office kamen wir mit dem integrierten Sechs-Zellen-Akku auf nicht ganz acht Stunden – für die allermeisten Einsatzszenarien sollte das ausreichen. Künftige Modelle mit "Haswell"-Chip könnten sogar noch ausdauernder werden.

Ähnliche Ausstattung gibt's auch deutlich billiger
An der Softwareausstattung des Revolve 810 gibt's in der getesteten Variante nichts zu bemängeln. Windows 8 ermöglicht im Tabletmodus eine unproblematische Bedienung, und durch den schnellen Intel-Chip läuft jegliche Windows-Software anstandslos auf dem Alleskönner.

Bleibt die Frage: Ist das HP Revolve 810 G1 seinen fast 2.300 Euro hohen Kaufpreis wert? Klar bietet es hohe Leistung, lange Laufzeit und tadellose Verarbeitung – aber für Privatanwender gibt's ähnlich gute Convertibles auch günstiger. Sonys als Laptop etwas unpraktischeres Vaio Duo 13 ist mit ähnlicher Hardware etwa schon für 400 Euro weniger zu haben, andere Geräte mit weniger Power gibt's auch schon um 1.000 Euro günstiger.

Fazit: Gutes Arbeitsgerät, für Privatnutzer aber zu teuer
So kommt es, dass HPs Revolve 810 G1 wohl hauptsächlich für Business-Anwender in Frage kommt, die einen ausdauernden und potenten mobilen Allrounder für die langjährige Nutzung suchen und das Gerät auf Firmenkosten anschaffen können. Für Privat-User ist es schlicht zu teuer.

Nimmt der Businessnutzer dann noch das optionale Zubehör wie die Docking-Station (124 Euro) und den Stylus (42 Euro) hinzu, ist er mit dem Revolve tatsächlich für so gut wie alle Eventualitäten gerüstet, kann auch stationär gut arbeiten – und durch das robuste Gehäuse auch von der Langlebigkeit des Gerätes ausgehen. Nicht umsonst gibt HP drei Jahre Garantie auf sein bis auf die geringe Displayauflösung erfreulich kompromissloses Hybrid-Arbeitstier.

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