Gerade angesichts der Situation im Nachbarland China mit einer sehr starken Kontrolle des Internets könne die Entwicklung in Südkorea nicht hoch genug eingeschätzt werden. Korea ist dieses Jahr Schwerpunktland der größten Bücherschau der Welt.
Schlegel nannte koreanische Zeitungen wie "OhmyNews", die auch in englischer Sprache Nachrichten verbreiten, und andere Internet- Publikationen ein "ideales Instrument der Medienentwicklung". Für "OhmyNews" seien Internetnutzer im ganzen Land als eine Art "Volkskorrespondenten im demokratischen Sinn" tätig.
Die Entwicklung des Internet-Journalismus habe auch dazu beigetragen, dass Südkorea in der von Reporter ohne Grenzen herausgebrachten Länderliste zur Entwicklung der Informations- und Meinungsfreiheit von allen asiatischen Ländern am besten abschneide, sagte Schlegel. Von 167 untersuchten Ländern stehe Südkorea an 34. Stelle und damit noch vor Japan oder Taiwan. Das Schlusslicht bildet in der Liste im vierten Jahr in Folge das stalinistisch geprägte Nordkorea.
Schlegel kritisierte jedoch das immer noch bestehende umstrittene Staatssicherheitsgesetz in Südkorea, mit dem die Regierung etwa Internetauftritte linksextremer Gruppen oder Websites von Homosexuellen unter Strafe stellt. "In diesem Fall kann man von Liberalisierung noch nicht reden."
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