Bizarrer Angriff

Kim Dotcom singt gegen Wiederwahl von Obama

Web
23.07.2012 14:02
Es ist ein direkter Angriff auf die Ohren, vor allem jedoch auf Barack Obama: Mit einem eigens komponierten Song mischt sich MegaUpload-Gründer Kim Dotcom in den US-Wahlkampf ein und ruft die Internetgemeinde dazu auf, dem amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten die Stimme zu verwehren. Seine Botschaft: Die Freiheit des Internets ist in Gefahr.

Der Krieg um das Internet habe begonnen, Hollywood kontrolliere die Politik und die Regierung töte jegliche Form der Innovation – so beginnt der schillernde Gründer des im Jänner vom Netz genommenen File-Hosters MegaUpload seine musikalische "Kriegserklärung" an den US-Präsidenten. Diese trägt passenderweise den Titel "Mr. President" und soll ganz im Sinne des Filesharing-Gedankens von jedem Nutzer kostenlos heruntergeladen und verbreitet werden.

Begleitet von Stampfbeats, gibt sich Dotcom in dem vierminütigen Song geradezu rebellisch und fordert Internetnutzer dazu auf, sich seiner Sache anzuschließen. Er habe einen Traum wie Martin Luther King, es sei an der Zeit, aufzustehen und zu kämpfen, "singt" Dotcom und fährt fort: "Wir müssen uns widersetzen, wählt nicht jene, die uns in der Zeit zurückschicken wollen."

Gemeint ist damit in erster Linie US-Präsident Barack Obama, den Dotcom eine Marionette Hollywoods schimpft, die das Internet übernehmen möchte. Der versprochene Wandel ("Change") sei bisher ausgeblieben, kritisiert Dotcom im Refrain zu "Mr. President" und ruft die Internetcommunity dazu auf, sich zusammenzuschließen, da die Obrigkeit ansonsten tun und machen werde, was sie wolle.

"Wir werden Geschichte schreiben"
"Lasst sie damit nicht ungestraft davonkommen", fordert der in Neuseeland unter Hausarrest Stehende weiter ein. "It starts with you and me, we will make history." Das dazugehörige Video zeigt Bilder der weltweiten Protestbewegung gegen das Anti-Piraterie-Abkommen ACTA und umstrittene US-Gesetzesentwürfe wie SOPA und PIPA. Dotcom selbst ist darin immer wieder hinter dem Mikro sowie in fast schon Guevara-hafter Pose samt Barett und Sonnenbrille zu sehen.

Veröffentlicht hat der MegaUpload-Gründer den Song auf seiner neuen Website Kim.com, die er intensiv nutzt, um seine Sicht der Dinge im MegaUpload-Skandal darzulegen. Einmal mehr beteuert der 42-Jährige, dass die Plattform lediglich einer von vielen Cloud-Speicherdiensten gewesen sei, deren Schließung auf Druck der US-Unterhaltungsindustrie erfolgte. Er sei lediglich das Opfer.

Stimme für oder gegen Obama?
Bei den Lesern und Hörern scheint er damit anzukommen. Einer Abstimmung auf der Website zufolge haben bereits über 22.000 Internetnutzer erklärt, bei den kommenden US-Wahlen am 6. November nicht für Obama zu stimmen. Demgegenüber stehen lediglich knapp 7.000 Befürworter des derzeit amtierenden US-Präsidenten.

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