Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher hat noch keine Sorgen, dass die aktuelle Transformation in Richtung Künstliche Intelligenz (KI) zu Jobverlusten in Österreich führt.
Das betonte er am Samstag in einem Gespräch am Rande des 15. europäischen Mediengipfels in Lech. „Die aktuellen Erkenntnisse sagen: kein Arbeitsplatzverlust“, erklärte Kocher mit Verweis auf entsprechende Studien. „Was aber in zehn Jahren sein wird, kann niemand vorhersehen.“
Veränderungen bringen hochwertigere Jobs
Kocher strich dennoch hervor, dass er optimistisch in die Zukunft schaue. Man könne mit Blick auf die vergangenen 100 bis 300 Jahre sehen, wie sich das Arbeitsleben durch das Aufkommen neuer disruptiver Technologien verändert habe: „Und meistens sind mehr Arbeitsplätze hinzugekommen als verloren gegangen sind.“
Selbstverständlich werde KI für Menschen eine Veränderung von Tätigkeiten bringen. „Aber all diese Veränderungen, die es gab, die vergangenen 200, 300 Jahre in der Technologie, haben zu besseren, interessanteren, hochwertigeren und weniger schweren Jobs geführt“, erläuterte Kocher. Die aktuelle Entwicklung treffe vor allem Menschen mit mittleren Qualifikationen und zum ersten Mal nicht Niedrigqualifizierte.
Größte Herausforderung im Tourismus
Kocher betonte vor dem Hintergrund des Wintersaisonauftakts in Lech, dass die Digitalisierung für die Tourismusbranche gemeinsam mit Nachhaltigkeit eine der größten Herausforderungen für den Wintertourismus sei. Darum wolle man Österreich bis 2030 zu einer der nachhaltigsten Destinationen weltweit machen. Der Minister zeigte sich aber optimistisch, „dass wir in 20 oder 30 Jahren noch Wintertourismus haben werden“.
Ihm zufolge legen schon jetzt „alle Regionen mehr Gewicht auf den Sommer, aber auch auf Nachhaltigkeit“. Zur Frage nach Alternativen im Hinblick auf die Klimakrise sagte er: „Aber natürlich haben wir in gewissen Tälern im Westen eine gewisse Abhängigkeit vom Tourismus.“
Umgangston bei Metaller-KV „Verhandlungsfolklore
Den zuletzt rauen Umgangston im Zuge der Lohnverhandlungen der Metaller bewertete Kocher als „Verhandlungsfolklore“. Die Sozialpartnerschaft funktioniere nach wie vor gut. Über die vergleichsweise hohen Lohnabschlüsse im Öffentlichen Dienst sagte Kocher, man müsse diese in den richtigen Kontext stellen. „Es ist aus meiner Sicht auf Dauer nicht möglich, im Öffentlichen Dienst immer weniger als in der privaten Wirtschaft zu zahlen. Da gibt es ja auch einen Wettbewerb“, so der Arbeitsminister.
Zuletzt hatte der Obmann der Metalltechnischen Industrie Christian Knill die „unvernünftig hohen Abschlüsse“ von mehr als neun Prozent kritisiert.
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