Palmen und Berge

Der Comer See: Berauschende Vielfalt im Frühling

Reisen & Urlaub
06.04.2012 15:39
Oberitalienische Seen verheißen ein mediterranes Klima, dementsprechend einen frühen Frühling im Rausch von Azaleeblüten von Weiß über Zartrosa bis fast Violett, eine grandiose Landschaft und südliches Flair. Vielleicht der schönste von ihnen: der Lago di Como, der Comer See.

Ein Espresso in der warmen Sonne, italienisches Lebensgefühl und eine Szenerie wie im Film. Mediterrane Vegetation vor alpiner Kulisse im Blickwinkel. Schnee bedeckt die nahen Berggipfel. Der Comer See, optisch ein auf den Kopf gestelltes Ypsilon, ist mit bis zu 400 Metern der tiefste See der Alpen. Bellagio – schon der Name zergeht auf der Zunge – liegt sozusagen am Logenplatz, nämlich an der Gabelung. Ein Bilderbuchdorf mit engen, sich hinab- oder hinaufwindenden malerischen Treppengassen, herrschaftlichen Villen wie dem mondänen, neoklassizistischen Grand Hotel Villa Serbelloni oder der Villa Melzi, die beide über außergewöhnlich schöne Parks direkt am Seeufer verfügen, die zudem öffentlich zugänglich sind. Klassizistische Säulen, Pavillons und Zypressen garantieren ein Idyll mit Sehnsuchts-Seeblick und wunderbaren Fotomotiven.

Dem Charme der Belle Epoque kann man sich schwer entziehen, der Tourismus blüht. Heute mit Hotels in allen Preisklassen, Strandbädern und Freizeiteinrichtungen. Von Bellagio war ein amerikanischer Milliardär – Steve Wynn – so angetan, dass er ein Hotel gleichen Namens in Las Vegas baute.  

Auch George Clooney liebt den Comer See
Auch die High Society liebt den See, in den Grandhotels geben sich die Stars die Klinke in die Hand, wenn sie nicht selbst eine Villa kaufen, wie etwa George Clooney, what else? Wo wirklich alle waren – wir auch –, ist die einzige Insel des Comer Sees, die Isola Comacina, rund 600 Meter lang und bis zu 200 Meter breit. Älteste Siedlungsspuren reichen bis in die Römerzeit zurück. Wir kommen mit dem Schiff und besuchen das legendäre Inselrestaurant "Locanda dell'Isola", das für seine Fischspezialitäten und illustres Publikum bekannt ist. Seit 1947 wird ein inhaltlich unverändertes Menü aufgetischt, das inklusive Getränke 65 Euro pro Person ausmacht.

Natürlich war auch George Clooney da, ebenso wie zum Beispiel Brad Pitt, Billy Joel, Sylvester Stallone, Stella McCartney, Konrad Adenauer, Gina Lollobrigida, Alberto Tomba, Kirk Douglas, Richard Branson, David Hasselhoff und Arnold Schwarzenegger. Der angeblich sogar dreimal. Alles belegt durch Fotos, die das Lokal schmücken. Den schöneren Ausblick genießt man allerdings von der Terrasse. Wenn das Schiff an der "Pirateninsel" anlegt, ist Aufbruch zurück nach Bellagio, vorbei an der prächtigen Villa del Balbianello, die auf einer Landzunge thront, umgeben von einer meisterhaft gestalteten Gartenanlage, Drehort von Hollywood-Produktionen wie "Casino Royale" und "Ocean's Twelve", wobei wir wieder einmal beim Thema wären – ja, George Clooney sorgt durchaus für Gesprächsstoff, seit er in Laglio die Villa Oleandra für angeblich zehn Millionen Dollar kaufte. Hobby-Paparazzi seien allerdings gewarnt, der Aufenthalt in der Nähe des Eingangs ist untersagt. 

Historischer Kern und edle Mode im Como
Como, der Hauptort am See, der auch namensgebend war, präsentiert sich am schönsten von der Wasserseite, von wo wir auch mit dem Schiff ankommen. Wir schlendern durch den historischen Kern, Auslagen edler Geschäfte mit italienischer Mode ziehen unsere Blicke an, der prachtvolle Dom ist noch ein Foto wert. Der Kreis unserer Reise schließt sich: Mit einem Espresso haben wir unseren Kurztrip begonnen, genauso und außerdem mit ein bisschen Wehmut nehmen wir Abschied, allerdings mit dem sicheren Wissen, bald wiederzukommen in eine Gegend, von der Jean-Jacques Rousseau sagte: "Kurz, nichts kam mir vor die Augen, ohne mein Herz mit Freude zu erfüllen!"

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