Die DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) war Ende der 1950er-Jahre von der US-Regierung als Reaktion auf den Start des ersten sowjetischen Satelliten gegründet worden. Sie sollte verhindern, dass man wieder von Technik-Fortschritten der Gegenseite kalt erwischt wird. Hauptaufgabe der Agentur ist die Entwicklung zukunftsträchtiger Technologien, die dem US-Militär zugutekommen können.
Nicht immer waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt: Im Kalten Krieg soll sich die Agentur mit teuren Projekten zur telepathischen Kriegsführung oder "mechanischen Elefanten" für unwegsames Gelände verrannt haben. Sie spielt auch eine Rolle in vielen Verschwörungstheorien, zum Beispiel über angebliche hoch geheime Forschung zu Zeitreisen und Teleportation.
In den 70er-Jahren schuf die Agentur mit dem ARPANET den Vorläufer des Internets. Auf das Konto der DARPA-Forscher gehen außerdem moderne Technologien wie das Tarnkappen-Flugzeug oder die GPS-Navigation. Zu den heutigen Projekten gehören Militär-Roboter, intelligente Überwachungssysteme und Raketentechnologie. Außerdem führte die DARPA mehrere Wettbewerbe für selbst fahrende Roboterautos durch, bei denen auch Google bereits erfolgreich war.
Anspruchsvolle Chefin mit strikter Kostendisziplin
Welche Position Dugan bei dem Suchmaschinengiganten einnehmen soll, wurde am Dienstag zunächst nicht bekannt. Die 48-Jährige stand seit Sommer 2009 als erste Frau an der DARPA-Spitze. Ihr eilt der Ruf einer anspruchsvollen Chefin voraus, die die Kreativität ihrer Mitarbeiter entfesseln könne. Zugleich wurde Dugan für strikte Kostendisziplin bei der oft für extrem teure und gewagte Projekte bekannten DARPA gelobt.
Zu ihren Schwerpunkten bei der Agentur gehörten Cybersicherheit und die Stärkung der Produktion in den USA. Dugan zeigte sich wiederholt besorgt, dass Amerika alles Mögliche im Ausland produzieren lasse und dadurch wichtige Fähigkeiten für die Zukunft verliere. Dugans Sprecher sagte "Wired", sie habe das Angebot eines so "innovativen Unternehmens" wie Google nicht ausschlagen können.
Einsatz in geheimem Google-Labor?
Möglicherweise wird Dugan ja künftig in Googles geheimem Forschungslabor arbeiten. "Google X" ist laut einem Bericht der "New York Times" ein von strikter Geheimhaltung umgebener Bereich des Internetkonzerns. Viele Google-Mitarbeiter wüssten nicht einmal, dass es ihn überhaupt gibt. Geforscht werde dort zu allen möglichen futuristischen Ideen, bis hin zu Weltraumaufzügen.
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