Eigentlich gibt es gute Therapien bei dieser Erkrankung, mit der sich der Tumor meist sehr präzise und erfolgreich behandeln lässt. Doch leider erfolgt die dafür notwendige Diagnose oft viel zu spät.
Nur etwa 20 Prozent der Lungenkarzinome werden im Frühstadium entdeckt, rund die Hälfte erst in einem sehr späten Krankheitsstadium. Obwohl die Behandlungsmöglichkeiten von Lungenkrebs während der vergangenen zehn Jahre laufend verbessert werden konnten, die Therapie immer individueller, wirkungsvoller sowie zielgerichteter und damit auch nebenwirkungsärmer wurde, besteht weiterhin ein entscheidendes Problem: Der Krebs wird häufig eben erst entdeckt, wenn er weit fortgeschritten ist, was eine Behandlung erschwert.
„Wir haben heute viele Möglichkeiten im Kampf gegen das Lungenkarzinom“, erklärt Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde/Pneumologie, Kepler Universitätsklinikum Linz (OÖ). „Dank immer ausgefeilterer Methoden kann der jeweilige Tumor präziser analysiert werden. Das führt dazu, dass innovative, weniger belastende und effektiv wirkende Behandlungsformen gezielter und in immer früheren Stadien mit gutem Erfolg zum Einsatz kommen können.“
Wir haben heute viele Möglichkeiten im Kampf gegen das Lungenkarzinom.
Prim. Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde/Pneumologie, Kepler Universitätsklinikum Linz
Bild: ÖGP
Die schlechte Nachricht: Da Lungenkrebs lange Zeit völlig symptomlos verläuft, erhalten die Betroffenen meist erst sehr spät die Diagnose. Während bei frühzeitiger Entdeckung und Therapie die 5-Jahres-Überlebensrate rund 90 Prozent erreichen kann, bleibt die Prognose bei später Erkennung trotz moderner Therapieoptionen weit hinter den Erwartungen und Hoffnungen zurück.
Regelmäßige Vorsorge rettet die Lunge
Screenings würden zu einer Senkung der Lungenkrebs-Sterblichkeit führen. „In Studien konnte gezeigt werden, dass mittels regelmäßiger sogenannter ,Low-Dose-Computertomographie-Untersuchungen‘ die Lungenkrebs-Sterblichkeit bei Risikogruppen in einem Beobachtungszeitraum von zehn Jahren um bis zu 20 Prozent gesenkt werden konnte“, betont Prim. Lamprecht.
„Bei Frauen war der Nutzen einer solchen Vorsorgeuntersuchung mit 40-60 Prozent sogar noch deutlicher.“ Die wichtigste Vorbeugung von Lungenkrebs ist und bleibt der Verzicht auf das Rauchen!
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