Chronik des Lebens

Facebook schaltet neue Zeitleiste “Chronik” frei

Web
16.12.2011 10:01
Facebook hat mit der Einführung der neuen Zeitleiste "Timeline", zu Deutsch "Chronik", begonnen, die alle Aktivitäten der Nutzer in geänderter Form - chronologisch zusammengefasst im Magazin-Stil - darstellt. Das Netzwerk will damit künftig zum Online-Archiv für das gesamte Leben der über 800 Millionen Nutzer werden.

"Timeline" wird wie alle Facebook-Änderungen nach und nach weltweit eingeführt. Die Neuerung war bereits im September angekündigt worden, sie stieß bei der ersten Präsentation auf ein geteiltes Echo. "So erzählt man die ganze Geschichte seines Lebens auf einer einzigen Seite", warb Facebook-Chef Mark Zuckerberg damals (siehe Foto).

Bisher war Facebook in der Gegenwart verhaftet, im Profil verschwanden Meldungen nach einer Zeit leicht aus dem Blick. Nun erleichtert das Netzwerk mit einer magazinartigen Zeitleiste, auch die Vergangenheit zu präsentieren. Was in ihrem Leben wichtig oder unwichtig ist, legen Nutzer selbst fest. Facebook bastelt das Resultat hübsch zusammen.

Alle Details des Lebens teilen
Damit nicht genug: Hinzu kommt eine neue Art von Anwendungen. Über diese Programme von Anbietern wie Spotify oder Zeitungen können Nutzer ihren Freunden in Echtzeit mitteilen, was sie gerade hören oder lesen, wo sie joggen oder auf Reisen sind - sofern sie dem "Frictionless Sharing" - Teilen ohne Hindernisse - zugestimmt haben. Die Erklärung des Unternehmens klingt da fast wie eine Untertreibung: "Mit der Chronik können Facebook-Nutzer individueller als bisher zeigen, wer sie sind."

Chronik soll Nutzer an Facebook binden
Das Ziel ist klar: Wer Zeit und Mühe in seine Lebenschronik bei Facebook investiert hat, wird das Online-Netzwerk so schnell nicht wieder verlassen. Ob die Informationen als Schmiermittel für die Werbemaschine dienen werden, um den Facebook-Anwendern auf sie persönlich zugeschnittene Anzeigen zu präsentieren, steht dagegen nach Angaben von Facebook nicht fest. Derzeit sei "nichts in der Pipeline".

Datenschützer ausnahmsweise zufrieden
Einige Beobachter befürchteten angesichts der großen Datenfülle im Vorfeld mögliche Nachteile beim Schutz der Privatsphäre. Das Unternehmen betont jedoch, dass Nutzer die volle Kontrolle über alle Mitteilungen behalten. Tatsächlich scheint dies gelungen, denn laut Datenschützern bleiben die Freigaben für bereits hochgeladene Inhalte bestehen, sodass keine unliebsamen Überraschungen drohen. Ein Protokoll schafft Transparenz über frühere Aktivitäten. Und wer bei der Zeitleiste ein mulmiges Gefühl hat, kann die Sichtbarkeit älterer Einträge auf einen Schlag beschränken.

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