In Österreich sind die Anzeigen im Bereich Cybercrime in den vergangen zehn Jahren um das Sechsfache gestiegen. Die Kriminalisten gehen aber gleichzeitig von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, weil viele Opfer erst gar nicht Anzeige bei der Polizei erstatten.
Allein durch Internetbetrug hätten Kriminelle im vergangenen Jahr mehr als 5,7 Millionen Euro Schaden angerichtet, davon entfielen 2,37 Millionen auf Internetauktionen und 3,36 Millionen Euro auf "sonstigen Betrug" im Web, so Kriminalstratege Peter Stückler. Noch nicht miteingerechnet seien dabei allerdings Hacking- oder Phishing-Fälle, wo Kontodaten ausspioniert werden. Die Dunkelziffer dürfte demnach auch hier wesentlich höher sein.
Die Täter agieren hoch professionell und sie haben es "mit einer sehr naiven Klientel zu tun", meinte Bundeskriminalamt-Direktor Lang. Internetnutzer seien nur wenig bereit, sich über Gefahren zu informieren oder einen Computerkurs zu besuchen. Es handle sich "um leichte Opfer". Gleichzeitig tauchten jedes Monat neue Phänomene auf. Für die Kriminalisten sei die Verfolgung der Täter ein Katz-und-Maus-Spiel.
75 Prozent der österreichischen Haushalte haben derzeit einen Internetzugang, in den nächsten zwei Jahren soll dieser Prozentsatz die 100er-Marke erreichen. In Österreich gibt es aktuell fast drei Millionen Facebook-Nutzer, 42 Prozent loggen sich am Handy ins Internet ein, sagte Stückler. "Die Internetkriminalität wird nicht weniger werden."
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