Filter intransparent

So unterdrückt TikTok unliebsame Kommentare

Web
05.10.2022 14:30

Die chinesische Kurzvideo-Plattform TikTok nutzt offenbar weiterhin fragwürdige Wortfilter, um bestimmte Kommentare zu unterdrücken, ohne dass die betroffenen User etwas mitbekommen. Unter den Wörtern, die von TikTok offenbar blockiert werden, finden sich „Nazi“, „Sklaven“ und „Gas“, aber auch „LGBTQ“ und „schwul“, wie Recherchen von NDR, WDR und der „Tagesschau“ ergaben.

Außerdem werden Bezeichnungen für Drogen wie Cannabis, Crack, Heroin, Kokain oder LSD unabhängig von dem verwendeten Kontext unterdrückt. Bei Test-Postings machte die Videoplattform den Nutzern gegenüber kein einziges Mal transparent, ob und warum ein Kommentar nicht erschien. Stattdessen erweckte die App den Eindruck, ihre Kommentare seien öffentlich. TikTok-Nutzer können sich daher nicht sicher sein, ob der eigene Kommentar auch für andere Menschen sichtbar ist.

Eine TikTok-Sprecherin räumte ein, dass ihr Unternehmen Technologien einsetze, mit der man „proaktiv“ nach Kommentaren suche, die gegen die TikTok-Richtlinien verstoßen oder die ein Spam-Verhalten darstellen. Man versuche auch zu unterbinden, dass Nutzer denselben Kommentar mehrmals posten.

Auch unbedenkliche Postings markiert
In dem aktuellen Fall seien auch Kommentare, die nicht gegen die Community-Richtlinien verstoßen haben, fälschlicherweise als potenziell schädlich gekennzeichnet worden. „Dies hätte nicht passieren dürfen, und wir werden unsere automatisierten Systeme weiter trainieren, um eine faire und einheitliche Moderation zu gewährleisten“, erklärte die TikTok-Sprecherin.

NDR, WDR und „Tagesschau“ hatten bereits im vergangenen März darüber berichtet, dass bei TikTok Beiträge von Nutzern, die bestimmte Wörter enthalten, unterdrückt werden. Zu den damals blockierten Begriffen gehörten die Wörter „Auschwitz“ und „Nationalsozialismus“, die inzwischen offenbar nicht mehr pauschal blockiert werden.

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