Zahnfehlstellung droht

Babys nicht ständig den Schnuller geben

Dauernuckeln kann den Zähnen schaden. Experten raten daher jungen Müttern, ihrem Nachwuchs den Schnuller nur zur Beruhigung und zum kurzzeitigen Erfüllen des Saugbedürfnisses anzubieten. Eine übermäßige Nutzung beeinträchtigt mitunter die Entwicklung von Kiefer und Gebiss.

Das beliebte Hilfsmittel ist mit dem Stillen nicht vergleichbar. „Während des Saugens an der Brust sind mehrere Gesichtsmuskeln des Babys aktiv, die ein normales Wachstum des Kiefers und die Entwicklung eines geschlossenen Bisses fördern“, berichtet Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Kerbl, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Daher auch bei Schnullerverwendung das Stillen möglichst lange aufrechterhalten. Generell abzulehnen ist der Gummisauger jedoch nicht. Ein Vorteil ist beispielsweise, dass er anscheinend vorbeugend gegen den Plötzlichen Kindstod (SIDS) wirken kann.

Worauf es beim Schnuller ankommt
Kinderärzte sowie Hebammen können Eltern beraten, ob und wie sie den Schnuller richtig anwenden. Beim Kauf auf eine kiefergerechte Ausführung achten. „Der Ansatz bzw. Schaft des Lutschteils sollte möglichst schmal sein, um das Wachstum der Schneidezähne von oben nicht zu behindern. Das Lutschteil selbst sollte möglichst flexibel sein, um die Zungenbewegung nicht zu stören“, empfiehlt Prof. Kerbl, der die Kinder- und Jugendabteilung am Landeskrankenhaus Hochsteiermark in Leoben leitet. 

Um den Schnuller sauber zu halten, ist eine regelmäßige Reinigung im Kochtopf oder Vaporisator und ein Austausch spätestens nach 5-6 Wochen anzuraten. So kann er immer dem Wachstum angepassten werden. Damit das Baby den Schnuller nicht verschlucken kann, muss das Schild immer größer sein als der Mund. Bei einem am Körper des Kindes befestigtem Halteband nur speziell für diesen Zweck entwickelte Produkte verwenden. Sonst besteht Strangulationsgefahr. 

Wenn das Kind zu sprechen beginnt, ist es Zeit allmählich auf den Schnuller zu verzichten.Eltern können langsam mit dem „Entzug“ beginnen. Tagsüber fällt der Verzicht zunächst leichter als in der Nacht bzw. beim Schlafengehen. Spätestens wenn das Kind 3 Jahre alt ist, sollte es auch nachts keinen Schnuller mehr verwenden.