Notstand beim Personal

„Pflege- und Gesundheitsberufe sind Schwerarbeit“

(Bild: stock.adobe.com)

„Herzflimmern“ im Gesundheitswesen und in der Pflege: Immer mehr fühlt sich das Personal an den Rand der Belastbarkeit gedrängt. Jetzt sind die „Helden des Alltags“ selbst in der Krise und benötigen Hilfe. Auf Bundesebene kämpft die SPÖ Burgenland um bessere Rahmenbedingungen und das Recht auf Schwerarbeitspension.

Die Diagnose ist besorgniserregend: Sowohl körperlich als auch psychisch ist die Belastung des Gesundheits- und Pflegepersonals enorm hoch. Die lang anhaltende Pandemie hat die ohnehin angespannte Lage stark verschärft. SPÖ-Mandatar Christian Drobits schlägt Alarm im Nationalrat und fordert von der Bundesregierung ein, rasch zu handeln.

Wir befinden uns mitten im Pflegenotstand.

Christian Drobits (SPÖ)

Denn laut einer aktuellen Umfrage will fast jede zweite Krankenpflegerin und jeder zweite Pfleger den Job kündigen. „Es ist höchste Zeit, die Arbeitsbedingungen in Spitälern, Pflegeheimen und bei mobilen Diensten zu verbessern, damit alle ihren Beruf weiterhin ausüben können und um neue Fachkräfte dafür zu gewinnen“, sagt Drobits. Sonntagsreden und ein paar lobende Worte seien viel zu wenig.

Gerade zu Corona-Zeiten sind Pfleger stark gefordert.

(Bild: stock.adobe.com)

Motivation fehlt
„Dass die Bundesregierung den Pflegekräften die Chance auf eine frühere Pension verwehrt, ist nicht nachvollziehbar. Das ist keine Motivation. Viele Menschen werden sich in Zukunft ganz genau überlegen, ob sie einen Job in dieser Branche überhaupt noch machen wollen“, merkt der Parlamentarier kritisch an.

Positiv bewertet Drobits, dass künftig auch Justizwachebeamte in die Schwerarbeiterregelung aufgenommen werden sollen. „Wenn schon das System endlich erweitert wird, frage ich mich allerdings, warum das Gesundheits- und Pflegepersonal dabei wieder einmal leer ausgeht.“

Bedingungen verbessern
Ausgerechnet während einer Pandemie samt ihren herausfordernden Aufgaben sollte die Verbesserung der Arbeitsbedingungen oberste Priorität haben“, betont der Nationalrat. Sein Antrag, der eine Anpassung für Pflege- und Gesundheitsberufe bei der Schwerarbeitspension vorsieht, wurde von den Regierungsfraktionen vorerst jedoch vertagt.