Handys abgefangen

136.000 Euro Schaden: Betrüger fasst 18 Monate aus

Web
20.07.2020 14:04

Wie schnell man zu viel Geld kommen kann, hat ein Prozess am Wiener Landesgericht für Strafsachen unter Beweis gestellt. Ein 31-Jähriger wurde dort am Montag - nicht rechtskräftig - zu insgesamt 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, weil er Teil einer Bande war, die im großen Stil Bestellbetrügereien mit teuren Smartphones beging.

Die Kriminellen orderten unter falschen Namen Dutzende iPhones und andere Geräte, wobei sie sich die Lieferungen an Adressen zustellen ließen, bei denen gewährleistet war, dass sie „abgefangen“ werden konnten, weil beispielsweise die Postkasterln schon länger aufgebrochen waren. Die Packerln behoben dann Mittäter wie der 31-Jährige, die sie anschließend zu Bargeld machten.

Konkret verfügte der 31-Jährige über nicht weniger als zwölf gefälschte Ausweise, mit denen er Handy-Shops aufsuchte, die ihm bereitwillig die neuwertige Ware zu einem Bruchteil des offiziellen Verkaufspreises abnahmen. Allein in einem Shop in Wien-Ottakring brachte der Angeklagte 40 Handys an. Insgesamt verscherbelte der drogenabhängige Mann mehrere Dutzend Geräte, der Gesamtschaden, der ihm zugerechnet werden konnte, belief sich auf rund 136.000 Euro.

Vor Gericht war der Mann, der wegen ähnlicher Machenschaften bereits 2018 verurteilt worden war, umfassend geständig. Er verwies auf seine Suchtmittelergebenheit und erklärte, pro erfolgreich verkauftem Smartphone ein Gramm Heroin erhalten zu haben. Von seinen Auftraggebern kenne er nur die Vornamen. „Max“ und „Aziz“ hätten ihm „alles erklärt, aber nicht im Detail. Die wollten nicht, dass ich den Überblick habe“. Er habe „wegen der Drogen mitgemacht. Ich schäme mich“.

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