Gefahr für Kids

Wie die Kleinen sicher durchs Internet surfen

Web
07.08.2010 17:04
Auch wenn es oft so aussieht, als ob sie sich viel besser auskennen als so mancher Erwachsener: Um Kinder beim Surfen durchs Internet vor gefährlichen und anstößigen Inhalten zu schützen, braucht es die Unterstützung der Eltern. krone.at verrät, wie man die Kleinsten vor Gefahren im Netz schützen kann und welche Webadressen für den Nachwuchs (und Eltern) besonders empfehlenswert sind.

Ein kleines Programm – mehr hat ein 44-jähriger Pädophiler aus Deutschland Ende Juli nicht gebraucht, um sich unbemerkt in die Kinderzimmer Dutzender Mädchen einzuschleichen und diese per Webcam auszuspionieren. Seine Opfer, laut Staatsanwaltschaft sind über 100 Mädchen betroffen, hatte sich der Mann anhand ihrer Fotos in sozialen Netzwerken wie Facebook ausgesucht. Mit Sicherheit ein Extrembeispiel, das jedoch zeigt, wie schutzlos Kinder dem Medium Internet häufig ausgesetzt sind.

Eltern sind sich der Risiken oftmals nicht bewusst
Die Eltern stehen der Problematik zumeist ratlos gegenüber. Laut einer Umfrage des Sicherheitssoftware-Anbieters Norton haben bereits 62 Prozent aller Kinder weltweit negative Erfahrungen im Netz gesammelt – angefangen bei pornografischen, gewaltverherrlichenden oder sonstwie anstößigen Websites über sogenanntes Cyber-Mobbing durch Gleichaltrige bis hin zur "Anmache" von Erwachsenen in sozialen Netzwerken. Doch weniger als die Hälfte aller Eltern (45 Prozent) ist sich dieser Gefahren überhaupt bewusst.

"Das Internet bietet viele Möglichkeiten, aber eben auch Gefahren", weiß Elisabeth Herndl. Die Medienpädagogin des oberösterreichischen BildungsMedienZentrums (Bimez) findet es daher umso wichtiger, dass sich Eltern bewusst dafür interessieren, welche Inhalte der eigene Nachwuchs am Computer konsumiert. Der aktuellen A1-Kinderstudie zufolge haben hierzulande schließlich bereits 84 Prozent der 6- bis 14-Jährigen Zugriff auf einen Computer oder Laptop, und nur 17 Prozent von ihnen sind damit nicht mit dem Internet verbunden.

Schutz durch kostenlose Software
Gerade bei den Jüngeren kann es daher hilfreich sein, die Sprösslinge mittels technischer Hilfsmittel zu schützen. Das beginnt unter Windows beispielsweise mit der Einrichtung eines eigenen Benutzerkontos, in dem die Art der Spiele und Programme, die die Kleinsten ausführen dürfen, festgelegt und genaue Zeitlimits gesetzt werden können. Suchmaschinenanbieter wie Google, Yahoo oder Bing bieten die Möglichkeit, Suchergebnisse zu filtern und das Kinderzimmer so frei von fragwürdigen Inhalten zu halten. Bei Google und Bing gelingt dies über die Funktion "SafeSearch", die wie der "Familienfilter" von Yahoo über die Sucheinstellungen aufrufbar ist.

Ratsamer ist es jedoch, dem Kind gleich eine seinem Alter entsprechende Suche als Startseite auf dem PC einzurichten. Zahlreiche Anbieter haben sich inzwischen auf die kindgerechte Suche spezialisiert und listen nur solche Treffer auf, die dem Alter des Nachwuchses entsprechen. Gratis-Filterprogramme können schließlich gezielt heikle Seiten sperren. Viele dieser Helfer geben überdies Auskunft darüber, wonach die Kleinen im Internet suchen, welche Websites sie ansurfen oder mit wem sie im Web chatten.

Kein einhundertprozentiger Schutz
Einen hundertprozentigen Schutz bieten diese Programme laut Medienpädagogin Herndl aber nicht. Eltern sollten sich außerdem nicht der Versuchung hingeben, ihre Kinder mit Hilfe solcher Programme zu kontrollieren und zu überwachen. Was es braucht, ist stattdessen eine größere elterliche Anteilnahme am Online-Leben der Kinder.

von Sebastian Räuchle

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