AK-Test zeigt

Streaming-Dienste: Datenschutz-Angaben oft unklar

Web
30.03.2020 09:24

Da Kinos und Konzerthäuser zur Eindämmung des Coronavirus aktuell geschlossen sind, nutzen viele Österreicher Streamingdienste wie Netflix oder Spotify. Viele der Anbieter machen allerdings keine klaren Angaben darüber, was mit den Daten der Nutzern passiert. Die Arbeiterkammer Wien plant daher eine Beschwerde nach der Datenschutzgrundverordnung einzubringen, wie am Montag mitgeteilt wurde.

Die Datenschutzorganisation noyb und die AK Wien haben die bekanntesten Streamingdienste einem Test unterzogen. Analysiert wurde dabei, wie Amazon Prime (Musik und Video), Apple Music (Musik), DAZN (Video), Flimmit (Video), Netflix (Video), SoundCloud (Musik), Spotify (Musik) und YouTube (Video) darüber informieren, wie die Nutzerdaten weiterverarbeitet werden. Gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSVGO) müsste man „präzise, transparent, verständlich, in leicht zugänglicher Form und in einfacher Sprache“ darüber aufgeklärt werden.

Apple Music und YouTube „nur teilweise“ bis „nicht zufriedenstellend“
Zu den Informationspflichten nach Artikel 13 DSVGO zählen etwa Name und Kontaktdaten des Verantwortlichen, Angaben über Zwecke der Verarbeitung oder deren Rechtsgrundlage. Insgesamt wurden im Test elf Punkte erhoben, und die Anbieter Apple sowie YouTube ernteten dabei durchwegs die Bewertungen „nur teilweise“ oder „nicht zufriedenstellend“. Als in vielen Aspekten „überwiegend zufriedenstellend“ gingen Flimmit sowie Soundcloud aus dem Test hervor. Letztlich waren bei 85 Einzelbewertungen der Anbieter (drei Angaben wurden als „nicht zutreffend“ kategorisiert) 23 datenschutzrechtlich in Ordnung, 40 nur teilweise und 22 entsprechen nicht der DSVGO.

Keine klare Auskunft
„Datenschutzrechtliche Infos sind oft unklar oder nicht vorhanden, obwohl die Datenschutzgrundverordnung zu präzisen Infos verpflichtet“, resümierten AK Wien und noyb in der Aussendung. Vielfach gibt es zu einzelnen Punkten Phrasen wie „Daten können an Dritte weitergegeben werden“, die allerdings eine klare Auskunft vermissen lassen. Derlei Angaben „verfehlen das Ziel der Datenschutzgrundverordnung - KonsumentInnen müssen wissen, was mit ihren Daten passiert“.

Bereits vor mehr als einem Jahr hat die von Max Schrems gegründete NGO noyb die Streamingdienste unter die Lupe genommen und aufgrund mangelnder Auskunft bei der österreichischen Datenschutzbehörde Beschwerde eingebracht.

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