Sorge um Thronfolger

Charles traf bei Meeting Covid-positiven Albert

Adabei
20.03.2020 08:17

Fürst Albert hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das haben Tests ergeben. Wann und wo das geschehen ist, ist unklar. Und natürlich auch, wie lange er das Virus bereits in sich trägt. Vor zehn Tagen war der monegassische Fürst noch bei einem Meeting der Organisation WaterAid in London und saß dort mit dem britischen Thronfolger Prinz Charles an einem Tisch. Die Briten sind nun in großer Sorge um ihren Thronfolger.

Fürst Albert II. von Monaco ist positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet worden, das wurde am Donnerstag bekannt. Der Gesundheitszustand des 62-Jährigen gebe aber keinen Grund zur Sorge, teilte der Fürstenpalast am Donnerstag mit. Er habe sich zu Beginn der Woche einem Test unterzogen, drei Tage davor hatte er in London die Konferenz mit Prinz Charles besucht.

Königsfamilien repräsentieren auf Distanz
Auch die europäischen Königsfamilien müssen sich aufgrund der Corona-Krise umstellen und Sicherheitsmaßnahmen ergreifen: Schließlich sind sie es, die ihrem Land auch Stabilität und Zuversicht vermitteln können. So heißt es für viele, erst einmal in den Palästen und Landsitzen zu bleiben und aus der Distanz zu repräsentieren.

Fürst Albert setzt seine Arbeit im Büro seiner Privatwohnung fort und steht von dort aus in ständigem Kontakt mit den Mitgliedern seines Kabinetts und seinen engsten Mitarbeitern. Der Prinz appellierte an die Bewohner des an der südfranzösischen Küste gelegenen Fürstentums, Kontakt mit anderen auf ein Minimum zu beschränken. Nur die strikte Einhaltung der Regeln verhindere die Verbreitung des Coronavirus, betonte der Fürst laut Mitteilung. In Monaco gilt wie im Nachbarland Frankreich derzeit eine Ausgangssperre.

Queen zieht sich zurück
Die 93-jährige Queen Elizabeth hat sich wegen der Corona-Krise am Donnerstag nach Schloss Windsor begeben. Auch ihr 98-jähriger Ehemann Prinz Philip ist von Sandringham im Hubschrauber dorthin geflogen worden. Gartenpartys, Auftritte und Reisen der Königsfamilie sind bis auf Weiters abgesagt worden. Am 21. April feiert sie ihren 94. Geburtstag.

Elizabeth II. hat ihre Landsleute am Mittwoch zum Zusammenhalt im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie aufgerufen. „In Zeiten wie diesen erinnere ich mich daran, dass die Geschichte unseres Landes von Menschen und Gemeinschaften geprägt wurde, die zu einer Einheit geworden sind“, hieß es in einem Brief an ihr Volk.

Reisen abgesagt
Bei ihrem 71 Jahre alten Sohn, Thronfolger Prinz Charles, wurde vorsichtshalber eine mehrtägige Auslandsreise verschoben. Er wollte mit seiner Frau Camilla (72) für mehrere Tage nach Bosnien-Herzegowina, Zypern und Jordanien fliegen. Vermutlich dürfte er sich unter den jetzigen Umständen aber gemeinsam mit Herzogin Camilla in Selbstquarantäne begeben.

Beatrice: Hochzeit mit zwei Trauzeugen
Ende Mai sollte eigentlich einer der feierlichen Höhepunkte des Jahres in der Königsfamilie stattfinden: die Hochzeit von Prinzessin Beatrice mit dem Immobilienmogul Edoardo Mapelli Mozzi. Das Paar sei sich sehr bewusst, unter den gegenwärtigen Umständen keine unnötigen Risiken eingehen zu wollen, sagte ein Palast-Sprecher der Zeitung „Sun“. Die beiden wollten ihre Pläne für den 29. Mai überprüfen, ein Empfang sei bereits gestrichen worden.

Möglicherweise finde aber eine kleine Feier mit Familie und Freunden statt. Britischen Medien zufolge überlege das Paar, wie vorgesehen, nur mit zwei Freunden als Trauzeugen vor den Altar zu treten und die Zeremonie für ihre Gäste, die nun nicht kommen dürfen, zu streamen.

Spaniens König und Königin getestet
Großes Aufatmen gab es bereits bei den spanischen Royals: Königin Letizia hat sich entgegen Befürchtungen nicht mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert. Die 47-Jährige und ihr Ehemann König Felipe VI. (52) wurden bereits in der vergangenen Woche negativ getestet. Seither nimmt Letizia keine öffentlichen Termine wahr, sie bleibt zu Hause im Palacio de la Zarzuela nordwestlich von Madrid.

Letizia hatte an einer Veranstaltung teilgenommen, bei der sie Gleichstellungsministerin Irene Montero zum Abschied zwei Küsschen auf die Wangen gegeben hatte. Später war dann bekannt geworden, dass Montero positiv getestet worden sei. König Felipe VI. sprach den Bürgern seines Landes in einer Rede am Mittwochabend Mut zu. „Dieses Virus wird uns nicht bezwingen. Es wird uns als Gesellschaft stärker machen.“

Sorge um Mette-Marit
Das norwegische Königspaar ist in Quarantäne, weil Harald und Sonja vor Kurzem zu einem offiziellen Besuch in Jordanien waren. Die beiden sind nicht krank, aber in Norwegen muss jeder, der im Ausland war, für zwei Wochen in die Isolation. Alle öffentlichen Termine des Königshauses sind bis Ostern abgesagt, aber König Harald verfolgt die Entwicklungen genau. Am Sonntag bat er in einer Fernsehansprache das norwegische Volk, den Empfehlungen der Behörden zu folgen. Kronprinzessin Mette-Marit muss zudem besonders geschützt werden. Die Ehefrau von Kronprinz Haakon leidet an Lungenfibrose.

Auch die dänische Königin hat alle Aktivitäten abgesagt, das gilt auch für ihre Geburtstagsfeier. Margrethe II. wird am 16. April 80 Jahre alt, und auf dem Programm standen Empfänge, ein Galadinner, eine Ausstellung sowie eine Theater- und eine Ballettvorstellung. Die Kronprinzenfamilie hat ihren Aufenthalt in der Schweiz vorzeitig abgebrochen und ist nach Dänemark zurückgekehrt. Prinz Christian (14) hätte in der Schweiz für zwölf Wochen in die Schule gehen sollen.

Zeremonie ohne Publikum
Auch die schwedische Kronprinzessin Victoria durfte ihren Namenstag am 12. März nicht so ausgiebig feiern wie sonst. Anstelle der großen traditionellen Militärzeremonie gab es nur eine kleine mit Blumen und Gratulationen - ohne Publikum. Die Termine von König Carl Gustaf und Prinzessin Victoria sind nicht abgesagt, aber das Königshaus hat darauf hingewiesen, dass kurzfristige Änderungen vorgenommen werden können.

Etliche öffentliche Aktivitäten des niederländischen Königshauses wurden abgesagt. Am schmerzlichsten für die Niederländer ist dabei wohl, dass auch die offizielle Party zum 53. Geburtstag ihres populären Königs Willem-Alexander der Corona-Epidemie zum Opfer fällt. Den „Koningsdag“ am 27. April wollte er zusammen mit Königin Maxima (48), seinen Töchtern und Tausenden Bürgern in Maastricht begehen. Traditionell wird der Königsgeburtstag in den Niederlanden bei etlichen Volksfesten gefeiert. Auch der normalerweise öffentlich zugängliche Königliche Palast in Amsterdam wurde inzwischen für Besucher gesperrt. Ende Februar war die Königsfamilie noch in Lech am Arlberg auf Skiurlaub.

König Philippe hat in der Viruskrise viel zu tun. In einer Fernsehansprache schwor er die Bevölkerung auf den Ernst der Lage ein und rief die Menschen zu einem verantwortungsvollen Verhalten auf. Zugleich hat Philippe dank Covid-19 auch eine Sorge weniger: Die monatelange Suche nach einer Regierungsmehrheit ist vorläufig beendet, weil die Opposition in der Krise die amtierende Ministerpräsidentin Sophie Wilmes zu stützen verspricht.

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(Bild: kmm)



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