Linux im Vormarsch

Wien rüstet auf Open- Source- Software um

Web
05.08.2004 10:55
Die Stadt Wien wendet sich, so gut es geht, von Microsoft ab. An 7.500 Computerarbeitsplätzen will man künftig, so gut es geht, auf Microsoft-Software verzichten und auf Linux bzw. Open Office umsteigen. Die Stadt München hat ihr Linux-Projekt dagegen vorerst auf Eis gelegt.
7.800 der 16.000 Rechner in den Magistratsabteilungensind problemlos von Microsoft-Software auf Open Office, also freieSoftware, als Anwendungsprogramme umzustellen. Windows müssteallerdings zum Teil noch erhalten bleiben. Auf 4.500 der 7.800umrüstbaren Plätze wäre es denkbar, Windows durchdas Betriebssystem Linux zu ersetzen.
 
Entscheiden sollen die Mitarbeiter selbst, ob sieab dem 2. Quartal 2005 umstellen wollen oder nicht.
 
Viele Vorteile
Es entfallen die Teuren Lizenzgebühren fürdie Microsoft-Programme. Außerdem können die Computerspezialistender Stadt Wien die Open-Source-Software selbständig weiterentwickeln.
 
Für Computer, die mit Open-Source-Softwarelaufen, fallen nur noch Wartungs- und Entwicklungskosten an, unddas Geld dafür bleibt auch noch in Österreich, erklärtGemeinderat Andreas Schieder. Die Lizenzgebühren, die direktan Microsoft gezahlt werden und damit das Land verlassen, entfallen.
 
Keine Bedenken
Gillich sieht weder Bedienungsnachteile noch Sicherheitsbedenkenbei Open Office und Linux. Sicherheitsrelevante Anwendungen derStadt Wien basieren bereits seit Jahren auf Open Source-Software.
 
München hat Linux-Projekt abgeblasen
Die Stadt München hat ihr vielbeachtetes Projekt,die Computer der Stadtverwaltung auf das freie BetriebssystemLinux umzustellen, vorerst auf Eis gelegt. Grund sind rechtlicheund finanzielle Risiken, die sich durch die umstrittenen EU- Softwarepatenteergeben könnten. Die für Ende Juli geplante Ausschreibungdes "LiMux Base Client" könne vorerst nicht starten, gabder oberste EDV-Verantwortliche der Stadt München, WilhelmHoegner, bekannt. Die Stadtverwaltung müsse nach einem Hinweisder Grünen zunächst die rechtlichen und finanziellenRisiken analysieren.
 
Nach einem Beschluss des EU-Wettbewerbsrats vomMai kann künftig Computersoftware patentiert werden. Damitsollen Innovationen in der EU durch ein Patent geschütztwerden und deren Erfinder ihren gerechten Anteil an der Nutzungbekommen. Kritiker wenden dagegen ein, dass die PatentierbarkeitInnovationen und vor allem die Nutzung von freier Software behindernkönne.
 
Die Münchner Grünen hatten zuletzt imJuli vor nicht kalkulierbarem Schaden gewarnt. Vor allem kleineund mittelständische Softwarehersteller würden durchdas neue Recht die Leidtragenden sein. Alleine die Basissoftware,die auf den Computern der 14.000 Mitarbeitern der Stadt Müncheninstalliert werden sollte, stehe möglicherweise im Konfliktzu über 50 europäischen Softwarepatenten, hießes.
 
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