Stromzählung

Wiener Netze starten Umstellung auf Smart Meter

Elektronik
19.04.2018 08:42

Ende 2018 starten die Wiener Netze die Umstellung auf elektronische Stromzähler. In Teilen von Donaustadt, Meidling, Favoriten und im burgenländischen Neufeld werden dann die ersten 30.000 Zähler getauscht, gab Wiener-Netze-Geschäftsführer Hermann Nebel vor Journalisten bekannt. Es handle sich um den größten Rollout sogenannter Smart Meter im deutschsprachigen Raum.

Bis Ende 2020 sollen 80 Prozent der insgesamt 1,6 Millionen Haushalte in Wien sowie in Teilen von Niederösterreich und dem Burgenland umgestellt werden. Die 80 Prozent entsprechen den nationalen und EU-Vorgaben für die Smart-Meter-Umstellung. Ziel der Wiener Netze sei es, bis Ende 2022 alle Kunden mit den neuen Zählern auszustatten, so Nebel. Derzeit laufen die Vorbereitungen mit den Konsortialpartnern Siemens, Landis-Gyr und der slowenischen Iskraemeco, unter anderem auch im IT-Bereich. Nach den ersten Umstellungen werden die Zähler dann in weiteren Gebieten getauscht, in der Spitzenzeit werden es rund 70.000 pro Monat sein.

Viertelstündlich, täglich oder jährlich
Die Kunden werden sechs bis acht Wochen vor dem geplanten Zählertausch über persönliche Anschreiben informiert und können entscheiden, welche Art von Ablesung sie wollen: viertelstündlich, einmal pro Tag oder einmal im Jahr. In einem zweiten Schreiben rund drei Wochen vor dem tatsächlichen Zählertausch werden die Kunden über ein Zeitfenster für die Montage informiert. Die Wiener Netze informieren dann auch über ihr Webportal über den Zählertausch. 

Bei der Standard-Variante werden die summierten Stromverbrauchsdaten pro Tag abgelesen und einmal täglich an den Netzbetreiber gesendet. Beim sogenannten Opt-in wird der Verbrauch in 15-Minuten-Intervallen gemessen und einmal pro Tag übermittelt. Wer die digitalen Funktionen des neuen Zählers nicht nutzen will, kann mit einem Opt-out die Variante wählen, dass der Verbrauch einmal pro Jahr gemessen und gesendet wird.

Der Zähler wird trotzdem getauscht, es gibt laut Gesetz kein Recht auf das Behalten des alten Zählers. Die Entscheidung für eine der Varianten kann jederzeit auch wieder geändert werden. Für den Zählertausch muss der Kunde nicht extra bezahlen. Die Verbrauchsdaten sind auch über das Webportal der Wiener Netze ersichtlich.

„Keine bösen Überraschungen mehr bei Jahresabrechnung“
Mit den digitalen Stromzählern gebe es für Kunden keine bösen Überraschungen mehr bei der Jahresabrechnung, Verbrauchssteigerungen können bereits während des Jahres erkannt werden. Für die Rechnung wird der tatsächliche Verbrauch herangezogen. Zudem könnten Stromfresser leichter identifiziert werden und man könne sich beispielsweise Tipps von einer Energieberatung holen, hieß es.

Zum Thema Datensicherheit verweisen die Wiener Netze darauf, dass jeder neue elektronische Stromzähler sowie das verschlüsselte Datenpaket einen individuellen Schlüssel zum Auslesen der Daten haben. Dieser werde regelmäßig ausgetauscht und nur mit dem Schlüssel können die Daten in der Wiener-Netze-Zentrale entsperrt werden. Die Übertragung von verschlüsselten Datenbündeln zum Gateway erfolge einmal am Tag über sichere Datenleitungen. Die Verbrauchsdaten würden nur im unbedingt notwendigen Ausmaß gespeichert und verarbeitet.

Für das Netz liege der Nutzen der Smart Meter in Erleichterungen bei der Netzlastdarstellung, einer besseren Netzüberwachung und -steuerung sowie einem effizienteren Ausfalls- und Störungsmanagement.

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