Neffentrick, vermeintliche Erbschaften oder Betrug bei der Partnervermittlung: Nicht einmal die Krieger des Islamischen Staates sind vor solchen Trickbetrügereien gefeit, wie ein aktueller Fall deutlich macht. Drei jungen Frauen aus der islamisch geprägten Teilrepublik Tschetschenien gaukelten nämlich Anhängern der Terrormiliz im Internet Bereitschaft zum Flug ins Kampfgebiet Syrien vor.
IS-Anwerber überwiesen 3.300 US-Dollar
Die vermeintlichen Sympathisantinnen heuchelten Interesse, sich dem IS anzuschließen - nur leider fehle ihnen das nötige Geld für die Reise ins Kalifat, so die Betrugsmasche der Frauen. Mitglieder der Terrormiliz überwiesen ihnen daraufhin anonym 3.300 Dollar (etwa 3.000 Euro). Doch kaum war das Geld am angegeben Konto eingetroffen, löschten die Tschetscheninnen ihre - mit falschen Angaben erstellten - Profile in sozialen Netzwerken. Statt sich auf den Weg nach Syrien zu machen, brannte das Trio lieber mit der Reisekasse durch.
Prozess eher unwahrscheinlich
Der Betrug flog allerdings auf. Der Polizei sei die rege Kommunikation zwischen den IS-Kämpfern und den Tschetscheninnen aufgefallen. Das Trio wurde festgenommen. Sie stünden derzeit unter Hausarrest, teilten die Behörden der Teilrepublik am Samstag mit. Zum Prozess werde es aber wohl nicht kommen. "Es ist schwer vorstellbar, dass die betrogenen IS-Kämpfer bei der Polizei erscheinen", wurde Magomed Denijew vom Innenministerium in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny am Samstag von örtlichen Medien zitiert.
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