Ärger in Deutschland

Verkehrsminister prüft Teslas “Autopiloten”

Motor
08.07.2016 16:52

Das in einen tödlichen Unfall verwickelte Fahrassistenz-System "Autopilot" des Herstellers Tesla wird in Deutschland unter die Lupe genommen. "Wir klären den technischen Sachstand auf", so das Verkehrsministerium am Freitag zu einem Vorabbericht des "Spiegels". "Momentan ist das eine normale Sachstandsgewinnung, die innerhalb von Kraftfahrt-Bundesamt und Ministerium läuft", sagte ein Sprecher.

(Bild: kmm)

In Österreich sind Autopiloten verboten, hieß es auf Anfrage aus dem Verkehrsministerium. Für alle anderen Assistenzsysteme gilt, dass dabei immer eine Hand am Steuer sein muss. Der Nationalrat hat erst am Donnerstag die rechtlichen Grundlagen für die Nutzung bestimmter Assistenzsysteme und automatisierter Fahrsysteme in Kraftfahrzeugen geschaffen. Damit sollen Tests von selbstfahrenden Fahrzeugen im öffentlichen Straßennetz noch heuer möglich werden.

Der "Spiegel" schreibt in seiner neuen Ausgabe, es gehe um Hinweise, wonach bei dem Tesla-System Funktionen integriert worden seien, für die es im Rahmen der sogenannten Typgenehmigung keine Sicherheitsüberprüfung gegeben habe. Konkret handle es sich um Funktionen für Überholvorgänge. Zudem hieß es in der "Süddeutschen Zeitung" von Freitag ohne nähere Details, "Technikexperten der EU-Kommission" diskutierten, ob "Autopilot" von der Typzulassung gedeckt sei. Tesla kommentierte die Informationen zunächst nicht.

Tesla hatte im vergangenen Herbst das "Autopilot"-System per Software-Update zur Verfügung gestellt. Es ist eine Kombination aus Fahrassistenz-Funktionen, mit denen das Auto vor allem Spur, Tempo und Abstand halten kann. Tesla betonte stets, "Autopilot" mache die Wagen nicht zu selbstfahrenden Autos und die Fahrer müssten zu jeder Zeit die Kontrolle über die Verkehrs-Situation behalten. Zugleich zeigen zahlreiche Videos im Internet, dass viele Fahrer die Steuerung ganz dem System überließen.

Zuletzt wurde bekannt, dass bereits Anfang Mai ein US-Fahrer starb, als sein Tesla mit eingeschalteter "Autopilot"-Funktion unter einen querenden Lkw-Auflieger fuhr. Nach Angaben von Tesla hielt die Software die weiße Seite des Anhängers für ein hochhängendes Autobahnschild.

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(Bild: kmm)



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