Online-Pranger

Nachbarn diffamieren jetzt auch online möglich

Web
03.12.2007 13:45
Die Hunde des Nachbarn bellen rund um die Uhr, die Kinder scheinen das Wort Mittagsruhe nicht einmal ansatzweise zu verstehen und vor der Haustür stapelt sich der Müll? Wer anderen das Schicksal einer solchen Nachbarschaft ersparen möchte, kann künftig auf der nicht ganz unumstrittenen Website von "Rottenneighbor" die unliebsamen Nachbarn an den öffentlichen Pranger stellen.

Betreiber der Website ist der 27-jährige US-Amerikaner Brant Walker. In einem Zeitungs-Interview gibt er an, dass die Internetplattform den Menschen bei der Wahl ihres neuen Wohnstandortes behilflich sein soll. So könne man sich schon im Vorhinein informieren, ob es bereits als lästig bekannte Nachbarn in der Umgebung gebe. Was störend am Nachbarn ist, definieren die Benutzer.

Grün für die guten, rot für die schlechten Nachbarn
Mit dem Setzen von kleinen Häuschen auf der auf Google Maps basierenden Online-Straßenkarte kann der Internetbürger "gute" und "schlechte" Nachbarn markieren. Handelt es sich um einen negativen Eintrag, verwendet man ein rotes Häuschen, ansonsten ein grünes. Hinzugefügte Kommentare erläutern das Lob oder die Kritik am Nachbarn. Offenbar besteht jedoch weniger das Bedürfnis sie zu rühmen, als zu denunzieren - die roten Häuser überwiegen.

Gezielter "Cyberrufmord"
Dass das Beschreiben von störenden Faktoren in der Nachbarschaft oft nicht sehr sachlich bleibt, zeigt ein Blick auf die Website. Die Eintragungen reichen von rassistischen und antisemitischen Beschimpfungen bis hin zu Denunziationen - gezielter "Cyberrufmord" nicht ausgeschlossen. Neben Aufregungen über den bellenden Nachbarhund, finden sich Beschuldigungen wie "Dieser Mann dealt mit Drogen", "Hier treiben sich saufende Mexikaner herum" oder "Dieser Nachbar vermietet an illegale Migranten".

"Rottenneighbor" auf dem Vormarsch
Die meisten Einträge gibt es derzeit noch in den USA. Das nachbarschaftliche Denunzieren ist jedoch auch schon in Deutschland angelangt, während Einträge in Österreich noch rar sind. Als prominentes Beispiel scheint ein nicht ganz ernster Eintrag über eine Parteizentrale in Wien auf. 

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