Laut der Pädagogin und Autismus-Expertin Brita Schrimer, suchen Autisten im Internet nicht nur nach Informationen, sondern sehen darin eine Möglichkeit in soziale Interaktion zu treten und sich mit anderen auszutauschen. Sebastian Dern, Mitbetreiber der Internetseite Autismusundcomputer.de fasst die Beziehung dieser Menschen zum Internet folgendermaßen zusammen: „Selbst autistische Menschen, die verbale Sprache nicht benutzen, können im Internet gleichberechtigte Kommunikationspartner sein“, so Dern.
Aber nicht nur autistische Menschen können durch das Internet und Games mit anderen kommunizieren. Die britische Organisation ARCI setzt Second Life für missbrauchte Kinder ein. Im Spiel lernen die Kinder, wieder mit sozialen Kontakten umzugehen. „Sie kommen leicht mit Personen ins Gespräch, die sie nicht persönlich kennen. Dies bedeutet, dass wir eine soziale Barriere zu durchbrechen scheinen“, erzählt Gwyneth Llewelyn, Mitarbeiterin bei ARCI.
Games können ebenfalls therapeutisch eingesetzt werden. Allerdings bergen diese hohe Gefahren für autistische Kinder. „Autisten mögen Gleichheit und Wiederholung“, erklärt Sally Ozonoff, Professorin für Psychiatrie am MIND Institute der University of California. Diese Tendenz zur Wiederholung könnte die Kinder davon abhalten zu lernen, sich an neue Situationen im realen Leben anzupassen. Werden Videogames jedoch richtig eingesetzt, könnten sie autistischen Kindern nützen, so Ozonoff. (pte)
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.