"Zerdodged"

Wütender Besitzer lässt Panzer über Auto rollen

Motor
01.07.2016 15:37

"To tank a car" würde ein unbedarfter Leser wahrscheinlich mit "ein Auto betanken" übersetzen. "Tank" heißt allerdings Panzer, d.h. wenn die beiden Hauptakteure hier im Video, Kate und Joe Masters aus Queensland/Australien, diese Formulierung benutzen, bedeutet das: Sie lassen einen Panzer über ihr Auto rollen. Aus Protest.

(Bild: kmm)

Stein des Anstoßes ist ein Dodge Journey, bei uns als Fiat Freemont bekannt (aber nicht mehr im Handel), genauer gesagt wie der Hersteller mit den Problemen, welche die Autobesitzer mit ihrem Fahrzeug hatten, umging. Fünf Jahre lang nannten sie den Wagen ihr Eigen, und die Fehlerliste könnte kaum länger sein.

Der Dodge streikte derart oft, dass der örtliche Autofahrerklub RACQ bereits androhte, künftige Einsätze extra in Rechnung zu stellen, weil die Masters' derart häufig die Hilfe des Klubs in Anspruch genommen hatten, sagen sie. Die Mängel reichten beispielsweise von Überhitzungsproblemen durch einen Riss im Kühler über eine defekte Zylinderkopfdichtung, Motoröl im Kühlkreislauf, ständige Probleme mit der Batterie bis zu Defekten an der Alarmanlage, die sich zwei Jahre nicht lösen ließen. Nicht zu vergessen die kaputte Motoraufhängung und selbsttätig öffnende Seitenfenster.

Nach eigenen Angaben stritten die beiden drei Jahre lang mit dem Hersteller Fiat-Chrysler (FCA) um eine Lösung für ihr Montagsauto, doch ohne Erfolg. Und da sie den Wagen nicht verkaufen wollten, weil er nicht jemand anderes Problem werden sollte, wählten sie den medienwirksamen Weg mit dem Panzer, um sich zu rächen.

Fiat-Chrysler stellt die Sache anders dar. Dem Unternehmen zufolge liegt das Grundübel darin, dass das Fahrzeug nicht von autorisierten Werkstätten repariert wurde und die Masters' eine Begutachtung durch Sachverständige oder FCA-Leute verweigert habe. FCA will kostenlose Hilfe in Form von Arbeitszeit und Ersatzteilen angeboten haben, trotz bereits abgelaufener Garantie, jedoch bestanden die Autobesitzer auf der Erstattung des Neupreises, was der Hersteller angesichts eines Alters von fünf Jahren und einer Laufleistung im sechsstelligen Bereich ablehnte.

Das Ehepaar hingegen spricht von "dreckigen Tricksereien" und falschen Vorwürfen. Wie es wirklich war, werden wir wohl nicht ergründen. Vielleicht ging es ja auch nur um weltweiten Internet-Ruhm. Das haben die beiden jedenfalls erreicht.

Erst vor einem halben Jahr erhielt ein anderer unzufriedener FCA-Kunde weltweite Medienresonanz für einen Rap über sein Montagsauto. Hier im Video:

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(Bild: kmm)



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