Gefahr wächst

Cybercrime: Mikl-Leitner traf Interpol-Direktor

Web
29.09.2015 09:11
Ihre Zahl steigt, sie werden immer komplexer und auch die reichsten Länder können das Problem nicht allein lösen: Cyberattacken und Cybersecurity sowie Strategien, wie man sich wappnen kann, waren in Wien Thema eines Arbeitstreffens zwischen Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Noboru Nakatani, Direktor am Interpol-Forschungszentrum für den Kampf gegen Cybercrime in Singapur.

Basis für Erfolge in der Bekämpfung von Cybercrime sind nach den Worten Nakatanis Vernetzung und Vorbereitung. Die Vernetzung bezieht sich nicht allein auf Staaten, sondern auf alle von Attacken Betroffene oder potenzielle Opfer. Das sind Behörden, Betreiber kritischer Infrastruktur oder Industriebetriebe. Hier sieht Mikl-Leitner Österreich auf einem guten Weg: Planspiele mit Behörden, Wirtschaft und Experten, hätten gezeigt, dass "unsere Pläne funktionieren", sagte die Ministerin vor Journalisten. Ein Cybercrime-Gesetz befindet sich in Vorbereitung. "Wir wollen die Betroffenen bei der Gesetzwerdung ins Boot holen", betonte Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit.

Cyberangriffe sind "Big Business"
Cyberangriffe sind längst nicht mehr die Domäne von Computerfreaks, die ihre Fähigkeiten als Hacker zwecks Selbstbestätigung einsetzen, sondern "Big Business". Clemens Foisner, Chef einer auf Cyber-Security spezialisierten Unternehmensberatung, nannte zwei Beispiele: Vor etwa zehn Jahren hätten Hacker in Australien Abwasserpumpen "umgedreht". Im vergangenen Jahr sei in Deutschland ein Stahlwerk zerstört worden, indem der Hochofen in einen undefinierten Zustand versetzt wurde.

"Attacken werden mit einem sehr hohen Aufwand betrieben", sagte Foisner, ihre Zahl steige dramatisch. Hinter den Angriffen ständen kriminelle Organisationen oder Länder. "Es gibt Staaten, in denen Wirtschaftsspionage Teil der nationalen Sicherheit ist", so der Fachmann. Die Täter sind dann nicht Menschen, die aus eigenem Antrieb und ohne Bezahlung nächtelang im stillen Kämmerlein vor ihrem Computer sitzen und versuchen, in fremde Systeme einzudringen, sondern Mitarbeiter, die wie viele andere Beamte ihren Job von neun bis 17 Uhr im Büro erledigen, indem sie Schadsoftware schreiben.

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